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Badstuber: Erneut schwer verletzt – Löw: „Das ist sehr tragisch“

Holger Badstuber scheint das Verletzungspech gepachtet zu haben. Wie Bayern München mitteilte, zog sich der Innenverteidiger bei der 6:1-Gala im Champions-League-Rückspiel gegen den FC Porto einen Muskelriss im rechten vorderen Oberschenkel zu. Unfassbar bitter für den deutschen Nationalspieler, für den es schon die vierte schwere Verletzung innerhalb von zwei Jahren ist. Damit ist für die Saison für Badstuber vorzeitig beendet. Doch der Pechvogel gibt sich kämpferisch und erhält viel Unterstützung – auch Bundestrainer Joachim Löw hat sich zu Wort gemeldet.

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Die Ausfallzeit wird bei einem optimalen Heilungsverlauf bei drei bis vier Monaten liegen. Doch zunächst muss sich der 26-Jährige einer Operation unterziehen, die in Vail (Colorado / USA) durchgeführt wird. Die niederschmetternde Nachricht ist natürlich für Holger Badstuber ein herber Rückschlag, aber auch für Bayern München bedeutet der erneute Ausfall des spielstarken Abwehrspielers eine enorme Schwächung. Denn so müssen die Münchener nicht nur die Bundesliga-Saison ohne den Stammverteidiger über die Bühne bringen, sondern auch im Halbfinale der Champions League sowie am kommenden Dienstag im DFB-Pokal-Halbfinale auf ihn verzichten.

Badstuber Verletzung herber Rückschlag für Bayern

Zusammen mit Jerome Boateng bildete der Nationalspieler, der wieder auf bestem Wege zur alten Form war, ein herausragendes Innenverteidiger-Duo. Kam der zuletzt schwächelnde Dante zum Einsatz, sah das ganz anders aus. Zwar haben die Bayern mit Medhi Benatia und Javi Martinez zwei Alternativen in der Hinterhand, doch Benatia ist verletzt und Martinez ist nach seinem Kreuzbandrissen noch nicht wieder ganz fit.

Badstuber enttäuscht, aber kämpferisch

Für Badstuber wird es hart, ausgerechnet im heißen Saison-Endspurt und den Kampf um drei Titel zum Zuschauen verdammt zu sein. Gleiches erlebte der Gebeutelte in den vergangenen zweieinhalb Jahren. „Ich bin momentan sehr enttäuscht. Ich bin aber trotz alledem positiv und werde völlig gesund zurückkehren. Ich weiß, dass beim FC Bayern alles für mich getan wird, um wieder als wichtiger Bestandteil der Mannschaft zurückzukehren.“

Auch die Bayern-Verantwortlichen reagierten geschockt, haben aber prompt aufbauende Worte für Badstuber parat. „Es tut uns so leid für Holger. Er hatte so viel für sein erneutes Comeback gearbeitet – und jetzt das. Aber wir haben Holger als Kämpfer kennen- und schätzen gelernt. Er wird sich auch von der neuen Verletzung niemals entmutigen lassen. Er weiß, wie wichtig er für uns ist. Das wird ihn in der Rehabilitation antreiben und schnell und gesund zurückkehren lassen“, erklärte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.

Löw: Badstuber-Verletzung „sehr tragisch“

Der Verteidiger wird darüber hinaus auch die zwei Länderspiele im Juni verpassen. Am 10. Juni bestreitet die DFB-Auswahl ein Testspiel in Köln gegen die USA, bevor am 13. Juni das EM 2016 Qualifikationsspiel gegen Gibraltar in Faro (Portugal) ansteht. Bundestrainer Joachim Löw reagierte bestürzt auf die Nachricht: „Das ist sehr tragisch, das tut mir so leid für ihn, zumal Holger gerade wieder auf einem sehr guten Weg war. Auch bei uns hat er zuletzt einen unglaublich positiven und optimistischen Eindruck hinterlassen.“ Aber auch Löw weiß, dass „Holger ein großes Kämpferherz und eine unglaubliche Moral“ hat.

Badstubers großes Verletzungspech

Seit 2012 ist es die vierte schwere Verletzung. Zunächst zog sich Badstuber zwei Kreuzbandrisse zu und fiel bis August 2014 aus. Im September wurde er aufgrund eines Sehnenrisses bis Januar 2015 außer Gefecht gesetzt und verpasste somit fast 150 Pflichtspiele des FC Bayern. Auch beim Titelgewinn der deutschen Elf bei der WM 2014 fiel Badstuber aus. In der Rückrunde schaffte er dann aber schnell den Sprung zum Stammspieler und feierte darüber hinaus am 25. März bei 2:2 im Testspiel gegen Australien nach rund zweieinhalb Jahren sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft, für die er bislang 31 Länderspiele bestritt.

Georgien – Deutschland: Aufstellung, Tipp & live im TV

Georgien gegen Deutschland: Am Sonntag hat der Weltmeister einen vermeintlichen Fußballzwerg im Gruppenspiel der EM-Qualifikation vor der Brust. Doch Vorsicht ist geboten, zumal die DFB-Auswahl weiter die WM-Form sucht und die Löw-Elf in der EM-Quali auch schon unter Druck steht. In unserer Georgien Deutschland Vorschau verraten wir euch alle Information zur Aufstellung, geben einen Tipp zum Ausgang ab und zeigen, wo ihr das Spiel live im Free-TV verfolgen könnt.

Schweinsteiger

Wer hätte gedacht, dass Deutschland am 5. Spieltag in der EM 2016 Qualifikation unter Druck steht? Doch seit dem Titelgewinn bei der WM stottert der DFB-Motor gewaltig. Auch der jüngste Auftritt am Mittwoch beim enttäuschenden 2:2 gegen ein ersatzgeschwächtes Australien stimmt wenig optimistisch. Dennoch, im DFB-Team scheint sich eine „Jetzt erst Recht“-Stimmung breit zu machen und die Zuversicht vor dem Duell in Tiflis gegen Georgien ist groß. „Wir werden uns natürlich qualifizieren, das wissen wir“, gab etwa Manuel Neuer nach der Ankunft des DFB-Tross in Tiflis zum Besten und ergänzte: „Natürlich stehen wir jetzt in der Pflicht und müssen Leistung bringen.“ Ähnlich sieht es Löw Assistenztrainer Thomas Schneider: „Wir werden uns keinen Fehltritt leisten.“ Schließlich wisse die Mannschaft, was die Stunde in der Qualifikationsgruppe D geschlagen hat.

Deutschland in EM-Quali unter Druck

Dort liegt Deutschland nach vier Spielen nur auf Rang drei und hat drei Zähler Rückstand auf Polen (10 Punkte). Zweiter, mit ebenfalls sieben Punkten, ist Irland, die am Sonntag das Spitzenspiel gegen Polen bestreiten. Zur Erinnerung: Nur die beiden Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die EM 2016.

„Wir stehen unter Druck, aber deshalb gibt es bei uns keine Panik“, ergänzte Schneider. Aber auch Schottland (7) auf Rang vier lauert. Georgien (3) wird bei der Vergabe um die EM-Tickets zwar kein großes Wort mitsprechen, aber das Team hat schon bewiesen, dass es durchaus zum Stolperstein werden kann.

Deutschland: Löw setzt auf sechs Weltmeister

Aber es gibt einen Hoffnungsschimmer, dass es mit der DFB-Elf endlich wieder bergauf geht und die Spiele ansehnlicher werden. Denn für das Duell gegen Georgien wird Joachim Löw wohl sechs Weltmeister in die Startaufstellung berufen, die gegen Australien nicht zum Zuge kamen. Allen voran Bastian Schweinsteiger, dessen letztes Länderspiel das WM-Finale am 13. Juli gegen Argentinien (1:0 n.V.) war. „Hinter Basti steht kein Fragezeichen. Wir gehen davon aus, dass er dabei sein wird“, bestätigte Schneider den Startelfeinsatz des DFB-Kapitäns.

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Zudem wird Stammkeeper Manuel Neuer, der seine Schleimbeutelentzündung im Knie auskuriert hat, wieder im Kasten stehen. Auch die Weltmeister Mats Hummels, Jerome Boateng, Thomas Müller sowie Toni Kroos werden in der deutschen Aufstellung gegen Georgien erwarten.

DFB-Abwehr: Trio oder Quartett?

Die große Frage ist jedoch, ob Löw mit einer Dreier- oder Viererkette in der Abwehr spielen lässt. Auch wenn das Experiment mit der Dreierreihe gegen Australien gründlich in die Hose ging – die hochgewachsenen Innenverteidiger hatten große Probleme mit den schnellen Angreifern -, könnte Löw an dem System festhalten. Hier streiten Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi um den freien Platz neben Boateng und Hummels. Holger Badstuber steht nicht zur Verfügung. Der Bayern-Verteidiger ist aufgrund von muskulären Problemen (Hüftbeuger) bereits abgereist.

Schweinsteiger wird wie gewohnt im defensiven Mittelfeld agieren und könnte von Kroos, der wohl mehr offensive Aufgaben übernehmen wird, Unterstützung bekommen. Sami Khedira und Ilkay Gündogan müssten dagegen auf der Bank Platz nehmen. In der vorderen Reihe werden hingegen Müller, Mesut Özil sowie Jonas Hector erwartet, während Marco Reus und Mario Götze erneut als Sturmspitze fungieren könnte. Vor allem von Özil und Götze, die gegen Australien nicht überzeugen konnten, muss aber deutlich mehr kommen als sie gegen Australien zeigten. Ansonsten würden sich noch Andre Schürrle oder Max Kruse anbieten.

Georgien – Deutschland: Die voraussichtlichen Aufstellungen

Georgien: Loria – Amisulashvili, Kverkvelia, G. Kashia – Kobakhidze, Navalovsky – Kankava, Makharadze – Okriashvili, Kenia – Mchedlidze

Deutschland: Neuer – Mustafi (Höwedes), J. Boateng, Hummels – Schweinsteiger – T. Müller, T. Kroos, Özil, Hector – M. Götze, Reus

Georgien – Deutschland Tipp & Prognose: Erfolg für DFB-Elf!

Die DFB-Elf muss sich im Vergleich zum Australien-Spiel deutlich steigern, sonst könnte es ein unangenehmer Abend im Boris Paichadze Stadion in Tiflis werden. Georgien wird dem Weltmeister mit viel Herz, Kampfeswille und Leidenschaft versuchen, das Leben schwer zu machen. Doch auf der anderen Seite braucht man Georgien auch nicht größer machen als es ist. Es ist und bleibt ein Fußballzwerg, der in der Weltrangliste auf Platz 126 geführt wird – zwischen Kuwait und Burundi!

Wird Deutschland also in Georgien gewinnen? Ja, aber auch nur, wenn die Adlerträger eine Schippe drauf packen und den Ernst der Lage in der EM-Quali nicht verkennen. Dann sollte Georgien eigentlich kein großes Problem darstellen. Wir sind aber nicht zu euphorisch und tippen auf 2:0 für die DFB-Auswahl.

Georgien – Deutschland im TV: Sonntag live RTL

Georgien gegen Deutschland gibt es am Sonntag live (29. März) auf RTL zu sehen. Aufgrund der Zeitverschiebung erfolgt der Anpfiff bereits um 18.00 Uhr deutscher Zeit, wobei Marco Hagemann das Spiel kommentieren wird. Die Vorberichterstattung mit Moderator Florian König und RTL Fußball-Experte Jens Lehmann beginnt um 17.00 Uhr. Nach der Deutschland Georgien Liveübertragung wird der Privatsender in der Zeit von 20.00 bis 20.15 Uhr eine Zusammenfassung anderer EM-Qualifikationsspiele zeigen.

Über den Streamingdienst-Anbieter MagineTV könnt ihr kostenlos einen Georgien Deutschland Livestream empfangen und so das Spiel auch mobil via Internet auf Notebook, Tablet oder Smartphone verfolgen.

Deutschland – Australien 2:2 – Podolski rettet Remis für DFB-Team

Weltmeister Deutschland kommt nach dem Titelgewinn in Brasilien einfach nicht ins Rollen. Auch gegen den 65. der FIFA Weltrangliste kam der vierfache Weltmeister nicht über ein 2:2 Unentschieden hinaus und muss sich vor dem EM-Qualifikationsspiel am kommenden Sonntag (ab 18.00 bei RTL) in Georgien gewaltig steigern.

Auch wenn das Motto vor dem Freundschaftsspiel in Kaiserslautern gegen den Asienmeister Australien „testen was nur geht“ hieß, hatten sich die 47.106 Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion doch einen deutschen Sieg erhofft. Bundestrainer Joachim Löw wollte sein Team in puncto Flexibilität und neuen Spielermaterial testen und schickte seine Elf in einem ungewohnten 3-1-4-2-System auf den Rasen.

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Während die Rückkehr der beiden langzeitverletzten Holger Badstuber, der zusammen mit Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi die Dreierabwehr bildete, und Ilkay Gündogan schon vor dem Anpfiff angekündigt war, verwunderte es, dass Kapitän Bastian Schweinsteiger das gesamte Spiel von der Bank aus verfolgen musste. Für Schweinsteiger übernahm Sami Khedira die DFB-Kapitänsbinde.

DFB-Team mit gutem Start gegen Australien

Für ein Testspiel ging es auf dem Betzenberg recht flott zu und auf beiden Seiten ergaben sich einige Torchancen. Schon in der Anfangsphase deckten die Australier ein ums andere Mal die Abstimmungsprobleme der DFB Hintermannschaft auf und erspielten sich durch den für Ingolstadt in der zweiten Bundesliga spielende Australier Matthew Leckie (9.) und Nathan Burns (14.) gute Chancen. Die erste deutsche Tormöglichkeit hatte Jonas Hector (16.), der Kölner Außenverteidiger es jedoch nicht, den Ball im generischen Kasten unterzubringen. Eine Minute später machte es der Weltmeister besser, als Khedira zu einem explosiven Sololauf über das halbe Spielfeld ansetzte, geschickt in den Laufweg von Marco Reus passte, der dann den Ball zur deutschen Führung ins Tor grätschte. Kurz darauf hätte erneut Reus auf 2:0 erhöhen müssen, scheiterte jedoch freistehend am australischen Schlussmann Mathew Ryan.

Auch wenn Deutschland in der Folge das Spiel einigermaßen unter Kontrolle hatte, blieben die Gäste von Down Under stets gefährlich und nutzten noch vor der Pause eine Verkettung von Unachtsamkeiten der deutschen Mannschaft, um zum Ausgleich zu kommen. Nach einem Einwurf störten weder Mesut Özil noch Höwedes den flankenden Burns, der in der Mitte James Troisi fand und per Kopf den Ausgleich und 1:1-Pausenstand erzielte.

Zahlreiche Wechsel hemmen den Spielfluss

Löw hatte in der ersten Hälfte genug gesehen und stellte in der Pause auf die gewohnte Viererkette um und brachte für den leicht angeschlagenen Badstuber den Hoffenheimer Sebastian Rudy. Doch es waren die Gäste, die nach gerade einmal fünf Minuten den nächsten Treffer erzielten. Mile Jedinak zirkelte einen Freistoß ins Tor, bei dem Ersatzkeeper Ron-Robert Zieler keine glückliche Figur machte. Einige Zeigerumdrehungen später wäre die Partie zugunsten der Socceroos vermutlich entschieden gewesen, wenn Troisi seinen Kopfball aus Nahdistanz nicht neben das Tor gesetzt hätte.

Trotz des Gegentreffers spielte die DFB-Mannschaft in der Defensive weiter vogelwild und war für australische Konter stets anfällig. In der Offensive musste man der deutschen Elf jedoch zu gute halten, dass man trotz der vielen Wechsel weiterhin bemüht nach vorn spielte und den Ausgleich erzwingen wollte. Ausgerechnet der viel gescholtene Lukas Podolski war es dann, der acht Minuten nach seiner Einwechslung und tollen Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Andre Schürrle den letztendlich verdienten 2:2-Ausgleich erzielen konnte (81.)

Löw: Müssen gegen Georgien gewinnen

Allen deutschen Beteiligten war klar, dass es am Sonntag einer Steigerung bedarf, um gegen Georgien die nächsten wichtigen EM-Qualifikationspunkte einfahren zu können. „Das war sicher nicht das, was wir uns vorgenommen haben“, so Khedira nach der Partie. Und auch Bundestrainer Löw gab zu: „Es war zu wenig Klarheit im Spiel, wir haben nach hinten heraus unseren Rhythmus nicht mehr gefunden.“ Dennoch richtete er den Blick auf das Spiel am Sonntag in Tiflis und gab sich zuversichtlich: „Da wissen wir, dass wir gewinnen müssen und werden auch entsprechend auftreten.“

Deutschland liegt in der Qualifikationsgruppe D mit 7 Zählern hinter Polen (10 Punkte) und Irland (7) nur auf dem 3. Platz.

Deutschland – Australien: Aufstellung & Vorschau zum Testspiel

In Spiel 1 nach dem Weltmeisterjahr und zum Auftakt der neuen Länderspiel-Saison 2015 bestreitet Deutschland ein Testspiel gegen Australien. Austragungsort ist Kaiserslautern, wo am Mittwoch um 20.45 Uhr, live im ZDF, der Anpfiff erfolgt. Bundestrainer Joachim Löw kann einige Rückkehrer im DFB-Team begrüßen, von denen gleich ein paar in der Startelf stehen werden. Manuel Neuer ist hingegen angeschlagen und wird für die Partie am Sonntag gegen Georgien geschont. Alle Informationen zur Aufstellung Deutschland Australien, die Länderspielbilanz gegen die Socceroos sowie TV-Hinweise gibt es in unserer Vorschau.

Schweinsteiger

Im Testspiel gegen Australien will der amtierende Weltmeister nach einer eher durchwachsenden zweiten Jahreshälfte 2014 einiges wieder gut machen und gleich mit einem Erfolgserlebnis starten. Das wäre auch mit Hinblick auf das am Sonntag (18.00 Uhr live RTL) in Tiflis stattfindende EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien wichtig, da hier ein Sieg fast schon Pflicht ist. Denn in der Quali-Gruppe D ist Deutschland mit 7 Punkten punktgleich mit Schottland und Irland nur Dritter und hat drei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter Polen. Ein Ausrutscher in Georgien könnte die DFB-Elf im Kampf um ein Ticket zur EM 2016 in arge Bedrängnis bringen. Daher wäre es allein aus psychologischer Sicht wertvoll, wenn die DFB-Auswahl das Testspiel gegen Australien gewinnt.

Gündogan und Badstuber in Startelf – Neuer fällt aus

Dabei kann der Bundestrainer wieder einige Leistungsträger begrüßen, die zuletzt ausgefallen waren. Dazu gehören Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil, die letztmals im WM-Finale das DFB-Trikot trugen, sowie Marco Reus, Mats Hummels oder Andre Schürrle. Auch Holger Badstuber und Ilkay Gündogan, die beide lange Zeit verletzt ausfielen und auch die WM verpassten, sind wieder an Bord und werden gegen Australien in der Startelf stehen. Das erklärte Löw auf der Pressekonferenz am Dienstag: „Ich habe sie in der Startformation eingeplant.“ Zugleich freute sich der DFB-Coach, dass er durch die Rückkehrer „wieder mehr Möglichkeiten als nach der WM“ hat.

Manuel Neuer wird aber gegen den frischgebackenen Asienmeister Australien nicht im Tor stehen. Der Bayern-Keeper hat eine Schleimbeutelentzündung im Knie und soll für das wichtige EM-Qualifikationsspiel am Sonntag gegen Georgien geschont werden. Ob Ron-Robert Zieler oder Roman Weidenfeller im Kasten steht, ist noch offen.

DFB-Team mit Dreierkette und Offensiv-Power

Vieles spricht dafür, dass Löw in der Abwehr auf eine Dreierkette setzt, die drei Innenverteidiger Jerome Boateng, Hummels und eben Badstuber bilden könnten. Im defensiven Mittelfeld wird Gündogan wohl zusammen mit Schweinsteiger, der den zurückgetretenen Philipp Lahm als DFB-Kapitän beerbt, die „Doppel-Sechs“ bilden. Als Alternative zu Schweinsteiger kommt Sami Khedira in Frage.

In der Offensive sind dagegen viele Planspiele möglich, wobei Löw in Erwägung zieht, den einen oder anderen Stammspieler zu schonen. „Ich möchte gewährleistet haben, dass wir am Sonntag körperlich und geistig in sehr gutem Zustand sind“, erklärte er. Heiße Kandidaten für die Startelf gegen Australien für die Abteilung Attacke sind das Trio Mesut Özil, Toni Kroos und Marco Reus. Im Sturm könnte es dagegen in Abwesenheit des klassischen Stoßstürmers Mario Gomez, der für beide Länderspiele nicht berücksichtigt wurde, eine Doppelspitze geben, die von den beiden Bayern-Stars Mario Götze und Thomas Müller gebildet wird.

Deutschland – Australien: Voraussichtliche Aufstellungen

Deutschland: Weidenfeller (Zieler) – Badstuber, Hummels, J. Boateng – Schweinsteiger, Gündogan – T. Kroos, Özil, Reus – T. Müller, M. Götze

Australien: Ryan – Franjic, Sainsbury, Wilkinson, Davidson – Milligan, Jedinak, Luongo – Oar, Leckie, T. Cahill

Schweinsteiger: Australien „unangenehm“

Gegen das Team aus Down Under ist Deutschland klarer Favorit, wobei der Respekt vor dem Gegner im DFB-Team spürbar vorhanden ist. „Sie sind Asienmeister und daher ein attraktiver Gegner. Außerdem ist die Spielmentalität eine ähnliche wie die von Irland oder Schottland“, sagte etwa Löw und Schweinsteiger ergänzte: „Sie sind unangenehm und haben sich in allen Bereichen verbessert.“

Bislang trafen Deutschland und Australien viermal aufeinander, wobei es gegen die Socceroos drei Siege und eine Niederlage gab. Das letzte Duell entschied Australien mit 2:1 für sich. Davor setzte sich die deutsche Elf zweimal bei Weltmeisterschaften (3:0 bei der WM 1974, 4:0 bei der WM 2010) durch, das vierte Spiel gegen die „Aussies“ fand im Rahmen des Confederation Cup 2005 statt (4:3).

Deutschland gegen Australien live im ZDF

Das ZDF überträgt das Länderspiel Deutschland Australien live. Die Übertragung beginnt am Mittwoch um 20.15 Uhr, wenn Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein zusammen mit Experte Oliver Kahn die Zuschauer begrüßt. Anpfiff im legendären Fritz-Walter-Stadion ist um 20.30 Uhr. Kommentiert wird das Spiel von Bela Rethy. Im Anschluss der Partie wird das ZDF noch einige Zusammenfassungen von anderen Testspielen des Abends zeigen. Darunter Georgien – Malta, Dänemark – USA und Schottland – Nordirland.

Als Alternative zur TV Live-Übertragung bietet das ZDF via ZDF Mediathek einen kostenlosen Deutschland Australien Livestream an. So könnt ihr das Spiel online verfolgen.

DFB-Kader: Löw nominiert Badstuber und Gündogan

Bundestrainer Joachim Löw hat für die erste Länderspiele im Jahr 2015 gleich mehrere Langzeitverletzte zurück in den Kreis der deutschen Nationalmannschaft beordert. Allen voran das Comeback von Holger Badstuber und Ilkay Gündogan sorgt für Freude, zudem wird Bastian Schweinsteiger, der seit der WM kein Länderspiel bestritt, erstmals als Kapitän dabei sein. Debütanten gibt es hingegen keine.

Schweinsteiger

Angeführt wird das deutsche Aufgebot für das anstehende Testspiel gegen Australien (25. März) in Kaiserslautern und das EM-Qualifikationsspiel in Tiflis gegen Georgien (29. März) von Bastian Schweinsteiger. Sehr zur Freude von Bundestrainer Joachim Löw: „Bastian ist unser Kapitän, er hat große Führungsqualitäten. Wir brauchen ihn, auf dem Platz genauso wie außerhalb. Ihn wieder dabei zu haben, ist für uns ein großer Gewinn. Ich bin fest davon überzeugt, dass er an seine zuletzt starken Leistungen, die er beim FC Bayern in der Bundesliga und der Champions League gezeigt hat, auch bei uns nahtlos anknüpfen wird.“

Auch Badstuber und Gündogan wieder beim DFB-Team

Das Highlight dürfte jedoch die Rückkehr von Holger Badstuber und Ilkay Gündogan sein. Der Bayern-Verteidiger bestritt sein letztes von insgesamt 30 Länderspielen am 16. Oktober 2012 (4:4 gegen Schweden), während BVB-Mittelfeldmann Gündogan zuletzt am 14. August 2013 (3:3 gegen Paraguay) das DFB-Trikot trug.

Die Freude über deren Rückkehr ist bei Löw ebenfalls sehr groß, zumal das Duo in den Plänen des Bundestrainers eine wichtige Rolle spielen. „Die beiden haben lange Zeiten des Leidens hinter sich, die nun zum Glück vorüber sind. Mich hat es bewegt, Holger und Ilkay wieder am Ball zu sehen, und ich bin beeindruckt davon, wie schnell sie wieder hohes Niveau erreicht haben. Es ist bewundernswert, wie sie mit ihrer Situation umgegangen sind. Sie haben über Monate hart gearbeitet und trotz einiger Rückschläge nie den Optimismus verloren. Ihre Nominierung ist aber keine Anerkennung dafür, sie ist Belohnung für ihre aktuellen Leistungen.“

Löw vertraut auf Podolski

Zudem stoßen mit Marco Reus (Borussia Dortmund) und Mesut Özil (Arsenal London) zwei kreative und technisch versierte Mittelfeldakteure zurück, die der DFB-Auswahl aufgrund von Verletzungen für die EM-Qualifikationsspiele im vergangenen Herbst gegen Polen, Irland und Gibraltar sowie dem Testspiel gegen Spanien fehlten.

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Auch die zurzeit formschwachen Lukas Podolski (Inter Mailand) und Andre Schürrle (VfL Wolfsburg) stehen im DFB-Kader. Gleiches gilt für Jonas Hector. Für den Außenverteidiger vom 1. FC Köln ist es nach seinem Länderspieldebüt gegen Gibraltar die zweite Einladung zur Nationalmannschaft.

BVB-Trio und Gomez nicht dabei

Dagegen hat Joachim Löw auf die Nominierung von drei BVB-Akteuren verzichtet. Gemeint sind Matthias Ginter, Erik Durm und Kevin Großkreutz. Auch Mario Gomez muss sich weiter in Geduld üben und wurde trotz zuletzt aufsteigender Form nicht berücksichtigt. Dabei ist aber anzumerken, dass der Stürmer vom AC Florenz in den vergangenen Tagen mit einer leichten Muskelverletzung zu kämpfen hatte. Somit ist Max Kruse von Borussia Mönchengladbach der einzig echte nominelle Stürmer im DFB-Aufgebot, in dem sich insgesamt 16 Weltmeister wiederfinden.

Der DFB-Kader auf einen Blick

  • Torwart: Manuel Neuer, Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler
  • Abwehr: Holger Badstuber, Jerome Boateng, Jonas Hector, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Shkodran Mustafi, Sebastian Rudy
  • Mittelfeld: Karim Bellarabi, Ilkay Gündogan, Sami Khedira, Christoph Kramer, Toni Kroos, Thomas Müller, Mesut Özil, Lukas Podolski, Marco Reus, André Schürrle, Bastian Schweinsteiger
  • Sturm: Mario Götze, Max Kruse

Termine: DFB Länderspiele live im TV

Die anstehenden Länderspiele werden natürlich live im Free TV übertragen, wobei wir euch kurz zeigen wollen, wo ihr die Partien sehen könnt:

  • Deutschland – Australien live im ZDF; Mittwoch, 25. März; Anstoß: 20.30 Uhr
  • Georgien – Deutschland live bei RTL; Sonntag, 29. März; Anstoß: 18.00 Uhr

DFB-Team: Löw hält zu Podolski – Badstuber vor Comeback

Am 25. März beginnt für die deutsche Nationalmannschaft das Länderspieljahr 2015. Zum Auftakt geht es gegen Australien (25. März in Kaiserslautern), bevor vier Tage später das EM-Qualifikationsspiel in Georgien (29. März in Tiflis) auf dem Plan steht. Am Freitag wird Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader für die beiden Spiele bekanntgeben, wobei im Vorfeld viel Spannung herrscht. Durchgesickert ist bereits, dass Inter-Stürmer Lukas Podolski trotz Formkrise mit dabei ist. Doch was ist mit dem ebenfalls formschwachen Andre Schürrle? Welche Rückkehrer dürfen wir erwarten? Und welche Spieler könnten ihr Debüt im DFB-Trikot feiern?

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Lukas Podolski hat bei Löw weiter ein Stein im Brett. Denn wie der „kicker“ berichtet, soll der Flügelflitzer für die anstehenden Länderspiele gegen Australien und Georgien in den DFB-Kader nominiert werden. Der Bundestrainer hat den 29-Jährigen am vergangenen Wochenende beobachtet, wo dieser beim 1:1 von Inter Mailand gegen Cesana 45 Minuten auf dem Feld stand. Im Anschluss soll es ein Gespräch zwischen den beiden gegeben haben. Bei einigen wird die Berufung von Podolski – nicht ganz unberechtigt – auf wenig Verständnis stoßen, befindet sich der 121-fache Nationalspieler doch derzeit in einem Tief. So hat er für seinen neuen Klub Inter bislang noch keinen Treffer erzielt und auch seinen Stammplatz schnell verloren.

DFB-Team wieder mit Schweinsteiger, Reus, Hummels und Özil

Ansonsten wird es im DFB-Kader im Vergleich zu den letzten Spielen im Herbst gegen Gibraltar (4:0) und Spanien (1:0) einige Veränderungen geben. Es ist davon auszugehen, dass Nationalspieler wie Kapitän Bastian Schweinsteiger, Marco Reus, Mats Hummels und Mesut Özil zurückkehren. Auch Andre Schürrle, der ebenfalls wie Podolski eine Krise durchmacht und beim VfL Wolfsburg zuletzt nur auf der Bank saß, wird wohl eine Einladung bekommen.

Badstuber und Gündogan vor Comeback

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Sehr erfreulich ist hingegen das bevorstehende Comeback von Holger Badstuber und Ilkay Gündogan, die beide lange Zeit aufgrund von Verletzungen dem DFB-Team fehlten. Badstuber absolvierte vor zweieinhalb Jahren sein letztes Länderspiel (16. Oktober 2012, 4:4 gegen Schweden) und glänzte zuletzt beim FC Bayern mit starken Leistungen. Entsprechend erklärte Löw letzte Woche, dass er sich „sehr gut vorstellen“ könne, Badstuber ins DFB-Team zu beordern.

Auch BVB-Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan, der sein letztes Länderspiel am 14. August 2013 gegen Paraguay (3:3) bestritt, ist eine Option.

Can und Geis vor Debüt im Nationaldress

Zudem darf man gespannt sein, ob der Bundestrainer Neulinge nominiert. Hier gelten Emre Can vom FC Liverpool und Johannes Geis vom 1. FSV Mainz, die Löw schon seit längerer Zeit im Visier hat, als heiße Kandidaten. Deren Nominierung hätte durchaus auch Auswirkungen auf die deutsche U21-Nationalmannschaft, die kommende Woche gegen Italien (27. März) und England (30. März) testet. Für die DFB-Bubis sind es die letzten Testspiele vor der Kaderbenennung für die U21 EM in Tschechien im Juni. Can und Geis sind im Team von U21-Trainer Horst Hrubesch feste Größe und entsprechend hofft der Coach, dass er das Duo schon jetzt einplanen kann. Gut möglich, dass mit Kevin Volland, Matthias Ginter und Erik Durm drei Spieler aus dem A-Team abgestellt werden.

Perfekt: Bundestrainer Löw verlängert bis WM 2018

Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag mit dem DFB vorzeitig um zwei weitere Jahre bis zur WM 2018 verlängert. Der alte Kontrakt lief noch bis zur EM 2016. Mit der DFB-Elf verfolgt Löw weiterhin große Ziele und strebt bei der WM-Endrunde in Russland eine erfolgreiche Titelverteidigung an. Zuvor steht aber auch noch die EM 2016 auf dem Programm.

Bundestrainer Jogi Löw hat Vertrag bis 2018 verlängert © Steindy / Wikipedia

Bundestrainer Jogi Löw hat Vertrag bis 2018 verlängert © Steindy / Wikipedia

Was sich in den letzten Tagen angedeutet hat, ist nun perfekt: Jogi Löw hat seinen Vertrag als Bundestrainer um zwei Jahre verlängert. Bereits vor rund einer Woche gab es erste Anzeichen, das beide Seiten kurz vor der Einigung stehen. Sowohl für den Weltmeister-Trainer als auch den DFB bedeutet das eine klare Win-Win-Situation. Denn während der Verband mit der Vertragsverlängerung dem Bundestrainer sowohl seinen Dank und Vertrauen zum Ausdruck bringt und zudem Planungssicherheit hat, freut sich Löw trotz der großen sportlichen Erfolge bei der WM 2014 auf die nächsten Aufgaben.

Löw: Herz und Hirn haben Ja gesagt

Von Amtsmüdigkeit ist keine Spur, auch wenn der 55-Jährige bereits seit 2006 als Nationaltrainer tätig ist. Nicht umsonst sagte er zur Vertragsverlängerung: „Herz und Hirn haben gleichermaßen Ja gesagt. Wir haben viele junge Spieler, die nachkommen. Deshalb ist es ein unglaublicher Reiz, diese Herausforderung anzunehmen.“

Der DFB hat keinerlei Zweifel daran, dass Löw der perfekte Trainer ist, den bald notwendigen und anstehenden Umbau der deutschen Elf zu bewerkstelligen und auch nach der Generation Philipp Lahm, Miroslav Klose oder auch bald Bastian Schweinsteiger die Mannschaft ganz oben in der Weltspitze zu halten.

Vertrag enthält Ausstiegsklausel

Aber trotz aller Vorschusslorbeeren wurde auch in den neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert, die für beide Seiten gilt. Demnach können sowohl Löw als auch der DFB nach der EM 2016 in Frankreich den Vertrag annullieren. Daran ist aber – zumindest Stand jetzt – nicht im Traum zu denken. Höchsten ein Totalversagen bei der EURO hätte wohl Konsequenzen, wobei dann aber eher Löw seinen Rücktritt erklären würde, als dass ihn der DFB vor die Tür setzt.

Auch Löws Trainerteam hat verlängert

Neben Löw wurden auch die Verträge von seinen engsten Vertrauten verlängert. Während Assistenz-Trainer Thomas Schneider und Torwarttrainer Andreas Köpke ebenfalls bis 2018 verlängerten, wird Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sogar bis 2020 bleiben. Der ehemalige Nationalstürmer hat dabei die zusätzliche Aufgabe, sich um den Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen DFB-Akademie zu kümmern. „Das war eine wichtige Voraussetzung. Ich arbeite mit ihnen sehr eng und intensiv zusammen. Vielen Dank an Wolfgang Niersbach für das große Vertrauen“, sagte Löw.

Mit Deutschland will der Bundestrainer natürlich auch in Zukunft große Erfolge feiern. Die WM 2014 soll dabei erst der Anfang sein. „Wir sind im Sommer Weltmeister geworden. Wir haben lange auf diesen Titel hingearbeitet und in der Nacht von Rio gespürt, wie sich das anfühlt. Wir alle wollten dieses Gefühl noch einmal spüren“, ergänzte Löw, der die erfolgreiche Titelverteidigung bei der WM 2018 zum Ziel ausgab. Vorher will er die DFB-Auswahl auch noch zum EM-Titel in Paris führen.

Ehrgeizige, aber dennoch realistische Ziele. Welch anderen Ziele soll der amtierende Weltmeister aber auch sonst formulieren? Fakt ist, dass Joachim Löw „der Nationalmannschaft und dem gesamten DFB unheimlich gut tut“, wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach unterstreicht.

Trotz Krise: Podolski fürchtet nicht um EM-Platz

Für Lukas Podolski läuft es bei Inter Mailand alles andere als rund. So musste sich der 29-Jährige zuletzt starke Kritik gefallen lassen, doch für den Nationalspieler ist es noch lange kein Grund, in Panik zu verfallen. Auch hinsichtlich einer Teilnahme an der EM 2016 bleibt Podolski gelassen und rechnet sich weiterhin gute Chancen aus, bei der Endrunde in Frankreich dabei zu sein.

Lukas Podolski © Michael Kranewitter

Lukas Podolski © Michael Kranewitter

„Ich weiß, dass ich keinen Freifahrtschein habe. Doch bis zur EM bleibt mir neben dieser noch eine ganze weitere Saison, um mich zu empfehlen“, erklärte Lukas Podolski im Gespräch mit der „Sport Bild“ und ergänzte. „Die Vergangenheit zeigt: Wenn es auf ein Turnier zugeht, ist immer mit allem zu rechnen.“

Podolski hat viel Kontakt zu Löw

Dabei hilft dem Linksfuß, der im Januar auf Leihbasis von Arsenal London zu Inter Mailand wechselte, natürlich auch sein guter Draht zu Bundestrainer Joachim Löw. Mit ihm steht Podolski nach eigener Aussage im regelmäßigen Kontakt und schreibt und telefoniert mit dem Weltmeister-Trainer: „Der Bundestrainer kennt mich ja nun schon eine Ewigkeit und weiß, was ich kann. Er sagt mir einfach, dass ich dranbleiben soll, alles andere würde kommen.“

Im Trikot von Inter Mailand konnte der Angreifer bislang wenig überzeugen und er wartet weiterhin auf sein erstes Tor. Zudem gab es für Podolski auch schon von Inter-Trainer Roberto Mancini bereits öffentliche Kritik und auch die italienischen Medien gehen nicht gerade sparsam mit Kritik an ihm um. Aber auch hiermit weiß der Kölner gut umzugehen: „Ich bin selbstkritisch genug, um da nichts zu beschönigen. Aber ich verfalle jetzt auch nicht in Panik.“

Nominiert Löw Podolski für Länderspiele Ende März?

Man darf gespannt sein, ob Löw den formschwachen Podolski für die beiden Länderspiele Ende März gegen Australien (Testspiel am 25. März in Kaiserslautern, 20.30 Uhr live auf ZDF) und gegen Georgien (EM-Qualifikationsspiel in Tiflis am 29. März, 18.00 Uhr live auf RTL) in den DFB-Kader berufen wird oder nicht.

Trotz der sportlichen Krise hat Podolski seinen Wechsel im Winter zu Inter „keine Sekunde bereut. Natürlich kann man den Wechsel jetzt hinterfragen. Ist eine halbe Saison zu kurz, um sich einzugewöhnen? Wäre eine andere Liga für mich besser gewesen?“ Doch der Flügelflitzer weiß, dass es woanders hätte „auch schlechter laufen können. Die Situation bei Inter ist ja auch insgesamt nicht positiv“, ergänzte der 121-fache Nationalspieler.

Fakt ist aber, dass es für Podolski angesichts der enormen Konkurrenz in der Nationalmannschaft mit Spielern wie Marco Reus, Andre Schürrle oder auch Mario Götze auf der linken Außenbahn nicht wirklich leichter wird. Nicht umsonst hatte er in der jüngeren Vergangenheit und auch der WM 2014 seinen Stammplatz eingebüßt.

Jogi Löw vor Vertragsverlängerung?

Wird der Weltmeister-Trainer die deutsche Nationalmannschaft auch zur WM 2018 führen? Die Vorzeichen verdichten sich, steht doch Bundestrainer Joachim Löw laut „Bild“ in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem DFB über einen Vertrag bis 2018. Auch seine engsten Vertrauten sollen weiterhin an Bord bleiben.

Der aktuelle Vertrag von Joachim Löw als Nationaltrainer endet nach der EM 2016 in Frankreich. Doch offenbar verspürt der 55-Jährige weiterhin große Lust, den Trainerposten im DFB auszuüben. Und nachdem Löw fast seit zehn Jahren das Amt des Bundestrainers bekleidet, scheint er noch lange nicht satt zu sein. Das geht zumindest aus einem Bericht der „Bild“ hervor, laut dem der Erfolgstrainer seinen Vertrag mit dem DFB vorzeitig um zwei Jahre verlängern will. Somit würde Löw dann die Titelverteidigung bei der WM 2018 in Angriff nehmen.

Jogi Löw _ Steindy

Neben Löw sollen auch die Verträge seiner engsten Vertrauten und Erfolgsteams bestehend aus Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff, Assistenz-Trainer Thomas Schneider sowie Torwarttrainer Andreas Köpke vorzeitig verlängert werden.

Verhandlungen „sehr weit fortgeschritten“

Natürlich hüllen sich alle Beteiligten weitestgehend in Schweigen und es wird fleißig gemauert, doch es wird berichtet, dass die Vertragsgespräche zwischen Löw und den DFB-Funktionären „sehr weit fortgeschritten“ sind. Es soll bereits mehrere Gespräche zwischen DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Generalsekretär Helmut Sandrock und Löws Berater Harun Arslan gegeben haben, die offenbar fruchtbar verliefen.

Neuer Löw-Vertrag wohl mit Ausstiegsklausel

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der DFB-Coach im Verband einen hervorragenden Ruf genießt und man auch über die EM 2016 hinaus Löw gerne als Bundestrainer sehen will. Dennoch soll es im anvisierten Vertrag für beide Seiten eine Ausstiegsklausel geben, so dass Löw nach der EM 2016 gegebenenfalls von seinem Amt zurücktreten kann. Schließlich wurde in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder gemunkelt, dass Löw früher oder später wieder als Vereinstrainer arbeiten möchte. Vor seinem Engagement beim DFB, welches 2004 als Assistenztrainer vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann begann, war Löw u.a. Trainer beim VfB Stuttgart und Fenerbahce Istanbul.

Nur Herberger und Schön mit mehr Länderspielen

Jogi Löw hat den Posten des Bundestrainers nach der WM 2006 von Klinsmann übernommen und betreute die DFB-Elf bis dato in 118 Spielen (80 Siege, 21 Unentschieden, 17 Niederlagen). Nur Sepp Herberger (167) und Helmut Schön (139) haben als Trainer mehr Spiele als Löw vorzuweisen. Der größte Erfolg war natürlich der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Zuvor wurde die deutsche Nationalmannschaft unter seiner Führung bei der EM 2008, Löws erstem Großturnier als DFB-Trainer, den Vize-Europameister.

Eine Bekanntgabe der Vertragsverlängerung könnte Ende März erfolgen, wenn die nächsten Länderspiele anstehen. Dabei bestreitet der Weltmeister am 25. März ein Testspiel gegen Australien, bevor vier Tage später Georgien in der EM-Qualifikation wartet. Mit einer vorzeitigen Verlängerung könnte sich die DFB-Elf in aller Ruhe auf die EM 2016 vorbereiten und der DFB hätte zudem Planungssicherheit. Schon vor der WM 2014 hatte Löw, der mit Vorliebe in „Zwei-Jahres-Zyklen“ denkt, seinen Vertrag bis zur EM 2016 verlängert.

Sollte die erfolgreiche Zusammenarbeit seinen Fortbestand feiern, würde sich Jogi spätestens mit einer erfolgreichen Titelverteidigung bei der WM 2018 unsterblich machen!

Emre Can: Neuer Rechtsverteidiger fürs DFB-Team?

Kann Emre Can die Baustelle auf der rechten Abwehrseite in der deutschen Nationalmannschaft beheben? Gut vorstellbar, auch wenn der 21-Jährige bislang noch keinen Einsatz in der A-Auswahl bestritt. Doch angesichts seiner konstant starken Leistungen beim FC Liverpool und kometenhaften Aufstiegs der letzten Monate wäre Can eine sehr interessante Option. „Die EM 2016 ist mein nächstes Ziel“, spielt Can den Ball zu Bundestrainer Joachim Löw, der ihn schon für die anstehenden Länderspiele Ende März ins DFB-Team berufen könnte. Allzu lange sollte der Bundestrainer mit einer Einladung nicht warten, da es im Fall Emre Can noch einen Unsicherheitsfaktor gibt.

Emre Can © md.faisalzaman _ Wikipedia Seit Ende Dezember ist Emre Can beim FC Liverpool absoluter Stammspieler und aktuell aus der ersten Elf nicht mehr wegzudenken. Dabei kommt der Ex-Leverkusener und Ex-Münchner aber nicht auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld zum Zuge, sondern er übernimmt in der Abwehr-Dreierkette den Posten des Rechtsverteidigers. Für Liverpool-Trainer Brendan Rodgers erwies sich der Einbau von Can in die Defensive als echter Glücksgriff, stellt doch der gebürtige Frankfurter eine echte Verstärkung im Team der Reds dar. Und Rodgers ist voll des Lobes für den Deutsch-Türken, der sich einst nicht beim FC Bayern durchsetzen konnte: „Sein Tempo, seine Kraft, seine Fähigkeit, das Spiel zu lesen und seine Balleroberung sind beeindruckend.“ Darüber hinaus heben Experten seine Führungsqualitäten auf und neben dem Platz hervor.

Can: „EM 2016 ist mein nächstes Ziel“

Da in der deutschen Nationalmannschaft die rechte Abwehrseite bekanntermaßen zum Problemfall gehört, könnte sich Emre Can als Problemlösung erweisen. Hierfür müsste er von Löw aber erst einmal eingeladen werden. Can selbst hat den Sprung zum Nationalspieler fest im Visier: „Man muss im Leben immer Ziele haben. Die EM 2016 ist mein nächstes Ziel.“

Can bringt zweifelsohne alle Qualifikationen für die DFB-Auswahl mit. Er ist Stammspieler in der Premier League, hat seit seinem Wechsel im Sommer von Bayer Leverkusen (12 Millionen Euro) zu den Reds ordentlich Muskeln aufgebaut und verfügt über ein überragendes Fitness-Level, zudem ist er variabel einsetzbar. Beim DFB ist Can kein Unbekannter, durchlief er doch von der U15 bis zur U21, bei denen er aktuell noch zum Kader gehört, alle Nachwuchsmannschaften. Nun winkt das A-Team.

Can kein klassischer Rechtsverteidiger

Doch Can weiß, dass ganz allein der Bundestrainer entscheidet. „Ich werde mich wie bisher nur auf meine eigenen Leistungen konzentrieren und versuchen, mich in Liverpool aufzudrängen. Wenn mir meine neue Position dabei hilft, umso besser“, erklärte der Rechtsverteidiger. Der Shootingstar agiert aber nicht wie ein klassischer Verteidiger. „Als reinen Rechtsverteidiger würde ich mich dennoch nicht bezeichnen. Ich soll die Rolle sehr offensiv interpretieren und den Spielaufbau mit übernehmen.“ Auch das würde in das Spielsystem der DFB-Elf passen.

Zugleich macht der U21-Nationalspieler aber keinen Hehl daraus, dass auch für ihn die neue Position zunächst „überraschend“ kam, „da ich sie zuvor nie gespielt hatte und eigentlich eher im Mittelfeld zu Hause bin. In der Jugend spielte ich allerdings oft Innenverteidiger. Vielleicht war die Umstellung für mich deshalb nicht so schwer.“

Funkt die Türkei dazwischen?

Löw kann sich natürlich noch Zeit lassen, das Toptalent in den Kreis der Nationalmannschaft einzuladen. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass Can aufgrund seiner türkischen Wurzeln auch immer noch für die Türkei spielen kann. Das scheint aber eher unwahrscheinlich, da der variable Defensivspieler schon vor Jahren bei „Sport1“ untermauerte: „Ich spiele sehr gerne für Deutschland und möchte meinen Weg beim DFB gehen.“

Und wer weiß, vielleicht beginnt seine Karriere in der A-Auswahl schon in wenigen Wochen, wenn Ende März das Testspiel gegen Australien (25.3.) und das EM-Qualifikationsspiel gegen Georgien auf dem Plan (29.3.) stehen.