Holger Badstuber: DFB-Comeback steht bevor

Holger Badstuber darf sich berechtigte Hoffnungen auf ein Comeback im DFB-Team machen. Joachim Löw erklärte, dass er eine Nominierung des Innenverteidigers für die anstehenden Länderspiele Ende März gegen Australien sowie in der EM-Qualifikation gegen Georgien in Erwägung zieht. Badstuber selbst ist schon ganz heiß und auch DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger hat sich zur Thematik zu Wort gemeldet.

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

Holger Badstuber © Michael Kranewitter, Wikipedia, CC-by-sa 3.0/at

„Ich hätte ihn gern dabei“, erklärte Joachim Löw gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, der somit die Tür für ein Comeback von Holger Badstuber ganz weit aufstößt. Er könne sich „sehr gut vorstellen, Holger wieder zu nominieren“. Ende nächster Woche wird der 55-Jährige seine Kader für die nächsten Länderspiele Ende März bekanntgeben, wenn Deutschland am 25. März in Kaiserslautern ein Testspiel gegen Australien absolviert und vier Tage später zum EM-Qualifikationsspiel nach Georgien reist.
624 Tage Ausfallzeit
Doch bevor Löw sich final entscheidet, wird er erstmal den Kontakt zu den Ärzten von Bayern München suchen. Schließlich blickt Holger Badstuber auf eine ungeheure Verletztenmisere mit zwei Kreuzbandrissen und vier Knieoperationen zurück. 624 lange Tage konnte der 26-Jährige kein Pflichtspiel für die Bayern absolvieren. Zu allem Überfluss zog sich der Abwehrspieler am 3. Spieltag in der Bundesliga auch noch eine schwere Muskelverletzung (Muskelsehnenriss im Oberschenkel), die ihn wieder für 154 Tage außer Gefecht setzte. Doch das dunkle Kapitel scheint endgültig Vergangenheit zu sein und Badstuber hat sich in der Abwehr des deutschen Rekordmeisters dank starker und sehr überzeugender Leistungen einen Stammplatz an der Seite von Jerome Boateng erobert.

Sein letztes von insgesamt 30 Länderspielen bestritt der Linksfuß vor über zwei Jahren beim legendären 4:4 gegen Schweden am 16. Oktober 2012, wo die deutsche Elf im Berliner Olympiastadion eine 4:0-Führung herschenkte. Am 1. Dezember hat sich der Innenverteidiger im Duell gegen Borussia Dortmund dann einen folgenschweren Kreuzbandriss zugezogen.

Löw plant Badstuber fest für EM 2106 ein

Ob Löw Badstuber schon für die Länderspiele in zwei Wochen nominiert, steht aber noch in den Sternen. Aber langfristig und mit Blick auf die Europameisterschaft 2016 in Frankreich plant der Bundestrainer, der am Freitag seinen Vertrag verlängert hat, fest mit dem Bayern-Spieler: „Holger ist einer, auf den ich für die EM 2016 zähle“. Dort wird Badstuber wohl mit Mats Hummels, Shkodran Mustafi und Benedikt Höwedes um den freien Platz neben Boateng in der Innenverteidigung kämpfen.

Bayern-Trainer Pep Guardiola vertraut bei der möglichen Badstuber-Nominierung voll und ganz auf Löw: „Der Bundestrainer wird das machen, was gut für Holger ist. In der Nationalmannschaft zu spielen, ist die beste Nachricht für einen Spieler. Ich denke, irgendwann ist Holger zurück“, erklärte der Spanier auf der Pressekonferenz am Freitag.

Badstuber traut sich DFB-Comeback zu

Holger Badstuber kann es scheinbar gar nicht erwarten, das DFB-Trikot wieder überzustreifen: „Ich bin zu 100 Prozent fit. Klar traue ich es mir jetzt wieder zu, für Deutschland zu spielen.“ Früher oder später wird Badstuber sein Comeback im DFB-Team feiern, aber vielleicht sollte der spielstarke Abwehrspieler es nicht überstürzen. Zumal er auch grünes Licht von den Bayern braucht und selber sagte: „Nationalspieler wird man, wenn man auf Dauer Leistung bringt und das ist jetzt erstmal mein Ziel. Das verdient man sich nicht durch zwei Spiele, das verdient man sich durch einen langen Zeitraum, in dem man auf einem konstant hohen Niveau spielt.”

Nichtsdestotrotz stellte Bayern- und Nationalmannschaftskollege Bastian Schweinsteiger den Stellenwert von Badstuber heraus: „Holger hat unglaubliche Fähigkeiten. Es gibt nur wenige Innenverteidiger, die so spielen können wie er. Ich bin sicher, dass er bald wieder für die Nationalmannschaft spielen wird. Er ist nicht nur für den FC Bayern wichtig, sondern auch für Deutschland.“

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