Marcell Jansen: DFB-Comeback und EM 2016 im Visier

Eigentlich war Marcell Jansen im Winter mit einem Bein schon im Flieger nach Lissabon, denn der portugiesische Topklub Benfica wollte den 29-Jährigen verpflichten. Doch zum Glück des Hamburger SV scheiterte der Transfer, denn mit starken Leistungen nach der Winterpause machte Jansen auf sich aufmerksam. Nach einer verletzungsfreien Vorbereitung scheint der Außenverteidiger fitter denn je zu sein. Und prompt wird wieder das Thema Nationalmannschaft aktuell. Eine Rückkehr zum DFB-Team hat Jansen noch längst nicht zu den Akten gelegt.

Marcell Jansen befindet sich aktuell in hervorragender Verfassung und konnte in Paderborn und gegen Hannover seine ersten Treffer in dieser Saison feiern. Das aktuelle Leistungshoch nutzt der dienstälteste HSV-Profi für etwas Eigenwerbung in Sachen Nationalmannschaft.

Marcell Jansen bei seinem letzten Länderspiel im März 2014 gegen Chile

Marcell Jansen bei seinem letzten Länderspiel im März 2014 gegen Chile © eigene Quelle

Jansen hat EM 2016 „irgendwo im Kopf“

„Klar ist: Wenn du im Verein gut spielst, kannst du dich mit Einsätzen im Nationalteam belohnen. In den Genuss durfte ich viele Jahre kommen. Bis kurz vor der WM war ich dabei, dann leider verletzt. Aber ich lasse nicht locker. Bis zur EM ist es noch eine Menge Zeit, aber natürlich ist das irgendwo in meinem Kopf“, erklärte Jansen gegenüber der „Hamburger Morgenpost“.

Bislang brachte es der 29-Jährige auf 46 Einsätze in der A-Nationalmannschaft, ob in Zukunft weitere dazukommen, hat der flinke Linksfuss selbst in der Hand. Noch vor der Weltmeisterschaft stand er im Aufgebot für das Turnier in Brasilien, doch eine Sprunggelenkverletzung im Länderspiel gegen Chile (siehe Bild) bereitete seinen Hoffnungen ein Ende. „Das ewige Gerede von der Fitness nervt. Ich bin 29 Jahre alt, habe fast 250 Bundesligaspiele auf dem Buckel. So oft kann ich also nicht verletzt gewesen sein“, sagte Jansen. Doch auch er weiß, dass es in der Vergangenheit nicht immer gesundheitlich optimal für ihn lief. Nun hat der gebürtige Mönchengladbacher nach der Winterpause mit guten Leistungen und zwei Toren wieder auf sich aufmerksam gemacht. So kann und soll es weitergehen.

Jansen weiterhin eine Außenverteidiger-Option fürs DFB-Team

Aber bevor er einen Gedanken an die DFB-Auswahl verschwendet, richtet er sein Hauptaugenmerk auf den Abstiegskampf mit dem HSV. Sollte er jedoch weiterhin verletzungsfrei bleiben und seine starke Form konservieren können, dürfte Jansen automatisch ein Thema für den Bundestrainer werden. Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland auf den Außenbahnen noch keine adäquate Lösung gefunden hat. Schon während der WM lief Deutschland mit vier Innenverteidigern auf und seit dem Rücktritt von Kapitän Philipp Lahm versuchten sich schon Antonio Rüdiger, Erik Durm, Sebastian Rudy und zuletzt sogar der Kölner Jonas Hector auf der Position der Außenverteidiger.

Die optimale Besetzung hat Joachim Löw noch nicht gefunden. Eine gute Chance für Jansen sich mit starken Leistungen zurück ins Blickfeld des amtierenden Welttrainers zu spielen. Denn ein Jansen in Topform mit seinen dynamischen Läufen am Flügel, guten Flanken und dem Zug zum Tor, plus seiner wiedererlangten Torgefährlichkeit würden auch dem Weltmeister gut zu Gesicht stehen.

Wie die Zukunft von Jansen aussieht, weiß er selbst noch nicht. Sein Vertrag beim HSV läuft bis Ende Juni und eine Verlängerung scheint bislang kein Thema zu sein. So könnte der Routinier im Sommer ablösefrei wechseln. Daher dürften Berufungen in die deutsche Nationalmannschaft die Chancen auf einen lukrativen Vertrag bei einem neuen Verein sicherlich erhöhen.

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