Trainer: Daum neuer Griechenland-Coach? Hiddink wackelt bei Oranje

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Obwohl in der EM Qualifikation erst vier Spieltage absolviert wurden, mussten schon die ersten Trainer ihren Stuhl räumen. In Griechenland gilt nach der Entlassung von Trainer Claudio Ranieri der deutsche Coach Christoph Daum als heißer Kandidat. Und während die Trainerstühle in Bosnien-Herzegowina und Bulgarien schon geräumt wurden, sitzt Bondscoach Guus Hiddink in den Niederlanden vorerst wieder etwas fester im Sattel. Doch zu sicher darf er sich angesichts der schlechten Bilanz auch nicht fühlen, zumal Arjen Robben für Diskussionsstoff sorgt.

Nur einen Tag nach der peinlichen 0:1-Heimschlappe gegen den Fußball-Zwerg Färöer hat der griechische Fußballverband seinen italienischen Coach Claudio Ranieri entlassen. Schon direkt nach dem Spiel bahnte sich die Entlassung des Italieners an, als Verbandspräsident Giorgos Sarris sagte: „Nach dieser niederschmetternden Niederlage der Nationalmannschaft übernehme ich die komplette Verantwortung für die unglückliche Wahl des Trainers.“

Wird Christoph Daum neuer Griechenland-Trainer?

In der laufenden EM Qualifikation war es schon die dritte Heimpleite der Griechen gewesen, die mit nur einem Punkt den letzten Platz der Gruppe F belegen. Nach eigenen Angaben soll nun Christoph Daum ein Kandidat für die Nachfolge Ranieris sein: „Der griechische Fußballverband hat bei mir angerufen. Sie wollten wissen, ob ich bereits andere Verpflichtungen habe. Ich warte nun einmal ab, welche Vorstellungen sie haben“, erklärte Daum dem Kölner „Express“. Wie Daum weiter bestätigte, war er schon vor der Verpflichtung von Ranieri ein Kandidat auf den Posten des griechischen Nationaltrainers gewesen: „Es waren gute Gespräche. Aber da haben sie sich für Ranieri entschieden.“ Zuletzt betreute der ehemalige Bundesliga-Coach von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln den türkischen Erstligisten Bursaspor, wo er im März entlassen wurde.

Doch es gibt noch weitere klangvolle Trainernamen, die in Griechenland gehandelt werden. Darunter auch die italienische Trainer-Legende Giovanni Trapattoni, der seinerseits Interesse an dem Job des Griechenland-Trainers bekundete. „Ich verspüre noch das Feuer in mir und würde noch gern weiter trainieren. Es wäre eine Ehre für mich, die griechische Nationalelf zu trainieren, doch bis jetzt ist nichts entschieden worden“, so der mittlerweile 75-Jährige.

Bulgarien und Bosnien ebenfalls auf Trainersuche

Auch der bulgarische Verband hat auf das schwache Abschneiden seiner Nationalmannschaft reagiert und Trainer Ljuboslav Penev entlassen: „Wir haben die Situation unserer Nationalmannschaft in den vergangenen drei Jahren genau analysiert. Die Leistungen des Teams waren nicht gut, speziell im vergangenen Jahr“, erklärte Verbandspräsident Borislav Michailov bereits am Donnerstagnachmittag. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war das magere 1:1 im EM-Qualifikationsheimspiel gegen den krassen Underdog Malta. Mit mageren vier Punkten liegt Bulgarien in der Gruppe H nur auf dem 4. Platz und hat auf das Führungsduo aus Kroatien und Italien schon sechs, sowie auf den Dritten Norwegen fünf Punkte Rückstand. Penev wurde im November 2011 Nachfolger von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und erhielt aufgrund seiner disziplinierten Arbeitsweise und konsequenter Amtsführung überwiegend positive Kritiken.

In Bosnien-Herzegowina erging es derweil Nationaltrainer Safet Susic nicht besser und so wurde er nach der 0:3 Niederlage in Haifa gegen Israel von seinen Aufgaben entbunden. Der WM-Teilnehmer von Brasilien enttäuscht derzeit in der Gruppe B und rangiert nach vier Spielen noch ohne Sieg und mit nur zwei Punkten auf dem fünften und vorletzten Tabellenplatz. Im Rennen um die EM-Tickets für die EURO 2016 in Frankreich dürften die Bosnier somit kaum noch Chancen haben.

Niederlande: Robben heizt Hiddink-Diskussion an

Niederlande - Guus_Hiddink © Степиньш Ольга

Dagegen sitzt der niederländische Bondscoach Guus Hiddink wieder etwas fester auf seinem Trainerstuhl. Vorerst rettete ihn der klare 6:0 Erfolg über Lettland seinen Job, denn für den Fall, dass sein Team nicht gesiegt hätte, hatte der der 68-jährige Trainerroutinier seinen Rücktritt angekündigt. Allerdings heizte Bayern Star Arjen Robben die Gerüchteküche kräftig an. „Ich weiß nicht, ob er im März noch auf der Bank sitzt“, erklärte der Matchwinner, der gegen Lettland ein Doppelpack schnürte, im niederländischen Fernsehen. Weiter: „Ich kann nicht in seinen Kopf schauen. Es kann in beide Richtungen gehen.“

Trotz des Kantersieges gegen die Auswahl aus Lettland, ist der Schaden der vorherigen Spiele keinesfalls behoben wurden. Und auch die Bilanz von Hiddink liest sich alles andere als schö. In den bisherigen sechs Spielen unter seiner Regie, hagelte es vier Niederlagen. Siege wurden dagegen gegen die Fußball-„Größen“ Kasachstan und Lettland eingefahren. Noch stärkt KNVB-Direktor Bert van Oostveen Hiddink, der im Sommer den Posten des Bondscoaches von Louis van Gaal übernommen hatte, den Rücken: „Wir sind davon überzeugt, dass wir die nächsten Spiele gewinnen und wieder an die europäische Spitze zurückkehren werden.“ Doch auch er weiß, eine weitere Niederlage und der Trainer wäre nicht mehr zu halten.

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