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DFB-Team: Weltmeister zur „Mannschaft des Jahres“ gewählt

Kaum einer hatte daran gezweifelt, dass die DFB-Auswahl in Deutschland nicht zur Mannschaft des Jahres 2014 gewählt werden würde. Und so ist es dann bei der Wahl der Sportjournalisten auch gekommen. Bereits zum zehnten Mal sicherte sich der Weltmeister von 2014 mit großem Vorsprung Platz eins vor dem Skisprung Olympiasieger Team und der Herren Volleyballnationalmannschaft.

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Nachdem die deutsche Fußballnationalmannschaft mit dem Sieg über Argentinien die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gewinnen konnte und den WM-Pokal zum vierten Mal nach Deutschland holte, sicherte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw auch noch den Titel „Mannschaft des Jahres“. Die Sportjournalisten wählten die DFB-Auswahl nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Leistung, als erstes europäisches Team in Südamerika eine WM gewonnen zu haben, sondern auch, weil sie sich als gewachsene und reife Einheit präsentierte, die auch personelle Nackenschläge in Form von Verletzungen in der unmittelbaren Vorbereitung und während des Turniers problemlos wegsteckte. Ebenso wurde das besonders sportlich faire Verhalten der deutschen Nationalelf nach der sportlichen Demütigung der gastgebenden Brasilianer, die im WM-Halbfinale mit 7:1 gedemütigt wurden, gelobt, und das Team als hervorragende Botschafter Deutschlands bezeichnet.

DFB-Team gewinnt mit großem Vorsprung

Bereits zum zehnten Mal gewann damit der Fußball-Weltmeister den Titel „Mannschaft des Jahres“ und setzte sich bei der von rund 1.200 Sportjournalisten durchgeführten Wahl mit 4.660 Punkten souverän gegen die Herren Skisprung-Olympiasieger (1.846 Punkte) und die deutschen Volleyballer (1.115) durch, die bei der WM in Polen mit Platz drei überraschten. Um den nicht unerwarteten Preis im Beisein von 700 geladenen Gästen in Empfang zu nehmen, waren Bundestrainer Joachim Löw, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und der im WM-Finale K.o. gegangene Weltmeister Christoph Kramer nach Baden-Baden gereist.

Höfl-Riesch und Harting sind „Sportler des Jahres“

In der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ konnte die mittlerweile aus dem Weltcup-Zirkus zurückgetretene Ski-alpin-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch zum zweiten Mal nach 2010 den Titel gewinnen. Mit 3.147 Punkten lag sie klar vor der Rodlerin Natalie Geisenberger (1.830) und der Skisprung Olympiasiegerin Carina Voigt (1.782). Bei den Herren ging die Wahl dagegen schon viel knapper aus. Dort gewann bereits zum dritten Mal Diskuswerfer und Europameister Robert Harting mit 2.100 Punkten nur denkbar knapp vor dem nordisch Kombinierer Eric Frenzel (2.055) und dem Rodler Felix Loch (1.467) den Preis „Sportler des Jahres“.

Marco Reus: 540.000 Euro Bußgeld für Fahren ohne Führerschein

Für Nationalspieler Marco Reus endet das verflixte Jahr 2014 mit einer Rekordstrafe. Nach Angaben des Dortmunder Oberstaatsanwalt Henner Kruse soll der 25-jährige Mittelfeldstar von Borussia Dortmund zwischen September 2011 und März 2014 in mindestens sechs Fällen vorsätzlich ohne Fahrerlaubnis mit dem Auto unterwegs gewesen sein. Reus selbst bestätigte, dass er nie eine Führerschein-Prüfung absolviert hatte.

Marco Reus © Michael Kranewitter

Marco Reus © Michael Kranewitter

Mit 540.000 Euro dürfte der Strafzettel von Marco Reus wohl als teuerste, der jemals in Deutschland für Verkehrssünden vergeben wurde, eingehen. Nun wurde dem Nationalspieler das vorsätzlichem Fahren ohne Fahrerlaubnis in mindestens sechs Fällen zum Verhängnis: „Ihm ist deshalb ein Strafbefehl von 90 Tagessätzen in einer Gesamthöhe von 540.000 Euro zugestellt worden“, erklärte Oberstaatsanwalt Henner Kruse. Nach einem Bericht der „Bild“ Zeitung, wurde Reus am 18. März mit seinem Aston Martin bei der Fahrt vom Trainingsgelände von Borussia Dortmund in Richtung Innenstadt von der Polizei angehalten. Bei einer routinemäßigen Überprüfung der Papiere stellte die BEamten fest, dass der von Real Madrid und Bayern München umworbene Flügelflitzer nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis sei.

„Ich habe meine Lehren daraus gezogen“

Wie sich weiterhin bei der Überprüfung herausstellte, waren Reus seit September 2011 schon mehrere Strafzettel wegen zu schnellem Fahren zugestellt worden. Merkwürdig ist, dass anscheinend niemanden aufgefallen war, dass er jedes Mal ohne Fahrerlaubnis unterwegs und auch nie im Besitz einer solchen war.

Reus habe zwar als 18-Jähriger ein paar Fahrstunden genommen, aber die Prüfung hat er nie abgelegt: „Ich habe mich damals leider entschieden, diesen Weg zu gehen. Die Gründe kann ich heute selbst nicht mehr nachvollziehen“, zeigte sich der Mittelfeldspieler reumütig. „Heute weiß ich: Ich war in dieser Situation viel zu naiv, das war eine Dummheit. Ich habe meine Lehren daraus gezogen. So etwas passiert mir nie wieder.“

540.000 Euro Strafe für Reus

Für die Staatsanwaltschaft sei der Fall jedoch eindeutig, denn durch die Strafzettel sei einwandfrei bewiesen, dass Reus schon mindestens sechsmal am Steuer saß bevor er erwischt wurde. Daher muss der gebürtige Dortmunder nun die Rekordstrafe von 90 Tagessätzen in einer Gesamthöhe von 540.000 Euro zahlen. Welche Konsequenzen diese Strafe nun auf den Erwerb eines Führerscheins von Reus hat, ist noch nicht bekannt. Der Nationalspieler wolle sich nach eigenen Angaben nun jedenfalls sofort bei einer Fahrschule anmelden.

Sterling als Reus-Ersatz zum FC Bayern? Will Chelsea Bellarabi?

Eigentlich schien der Transfer von Marco Reus im kommenden Sommer zum FC Bayern schon in trockenen Tüchern zu sein. Doch dann schaltete sich auch der amtierende Champions-League-Sieger Real Madrid in den Poker mit ein. Allerdings wären die Bayern nicht die Bayern, hätten sie keinen Plan B in der Tasche. Dieser könnte Raheem Sterling heißen, ist englischer Nationalspielerspieler und noch in Diensten des FC Liverpool. Nicht weg sondern auf die Insel könnte dagegen der Weg von Nationalspieler Karim Bellarabi führen, der angeblich beim FC Chelsea und dessen Trainer Jose Mourinho hoch im Kurs stehen soll und zuletzt mehrfach beobachtet wurde.

Raheem Sterling vom FC Liverpool ©  Global Panorama by Flickr

Raheem Sterling vom FC Liverpool © Global Panorama by Flickr

Noch vor einigen Wochen schien es so, als würde mit Marco Reus nach Mario Götze und Robert Lewandowski der dritte BVB-Star innerhalb von drei Jahren zu den Bayern wechseln. Doch dann bekundete Real Madrid starkes Interesse am deutschen Nationalspieler und auch Borussia Dortmund hat die Hoffnung auf einen Reus-Verbleib noch nicht aufgegeben. Klar ist nur, dass sich der technisch beschlagene und torgefährliche Offensivspieler noch nicht endgültig entschieden hat, wie seine Zukunft aussehen wird. Und um auf eine etwaige Absage von Reus gewappnet zu sein, hat sich der FC Bayern München auch schon nach einer Alternative umgesehen, die man offenbar im englischen Ausnahmetalent Raheem Sterling vom FC Liverpool gefunden hat.

FC Bayern: Kommt Sterling als Reus-Alternative?

Nach Angaben der „Bild“-Zeitung soll Pere Guardiola, Bruder des Bayern-Trainers Pep Guardiola und Spielerberater, schon bei Sterlings Agenten vorgefühlt haben, ob sich der 13-fache englische Nationalspieler überhaupt einen Wechsel an die Säbener Straße vorstellen könnte. Aber auch Real Madrid – Bayerns Hauptkonkurrent im Reus-Poker – soll am aufstrebenden Engländer interessiert sein, der in Liverpool noch bis 2017 Vertrag hat.

Der 1,70 Meter kleine Sterling, der auf Jamaika geboren wurde, ist jedoch ein anderer Spielertyp als Marco Reus und in seiner Entwicklung noch nicht so weit wie der 25-jährige deutsche Nationalspieler. Während dieser es bevorzugt, mit und ohne Ball in die freien Räume zwischen den Abwehrspielern zu stoßen, zeichnet sich Sterling eher durch sein Dribbelstärke und unglaublichen Antritt aus. Auch sein Abschluss ist noch nicht so ausgereift wie beim Dortmunder Reus, was von einem 20-Jährigen auch nicht zwingend erwartet werden kann.

Sterling zögert mit vorzeitiger Vertragsverlängerung

Noch zögert Sterling das neue Vertragsangebot des FC Liverpool, das ihm laut dem „Telegraph“ angeblich ein Gehalt von 4,5 Millionen Euro einbringen würde, bis 2020 zu unterzeichnen. Das dürfte auch mit den sportlichen Perspektiven zusammenhängen, die die Reds derzeit bieten können: In der Premier League droht man die Champions League-Qualifikation zu verpassen und in der Königsklasse war nach der Gruppenphase Endstation. Das wird man im Bayern-Lager mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben.

Karim Bellarabi bei Chelsea im Gespräch

Genau den entgegen gesetzten Weg könnte der Leverkusener Karim Bellarabi einschlagen. Wie der englische „Daily Mirror“ berichtet, soll Chelseas Trainer Jose Mourinho ein Auge auf den deutschen Nationalspieler geworfen haben und regelrecht von ihm schwärmen. Besonders die enorme Geschwindigkeit und die technische Klasse des Offensivspielers sollen es „The Special One“ angetan haben. So schickte der Blues Trainer auch zum letzten Spiel der Leverkusener in der Champions League seine Scouts, um den 24-Jährige beobachten zu lassen.

Dass dieser in dem Spiel in Lissabon genauso blass blieb wie seine Mitspieler, dürfte das Interesse nicht nachträglich gemindert haben, denn der Vertrag des vierfachen Nationalspielers läuft im kommenden Sommer aus. So könnte das Interesse aus London die Vertragsverlängerung von Leverkusens Manager Rudi Völler mit Bellarabi nicht gerade einfacher machen, denn nur die wenigstens lehnten bislang ein Angebot von Mourinho ab.

EM 2016 Favoriten: Deutschland vor Spanien & Frankreich Topfavorit

Wenn es nach den Buchmachern geht, dann lautet der Topfavorit auf den Gewinn der Europameisterschaft 2016, die vom 10. Juni bis zum 10. Juli 2016 in Frankreich stattfindet, Weltmeister Deutschland. Auch wenn die EM Qualifikation noch nicht einmal zur Hälfte gespielt wurde, haben die Wettanbieter die Quoten für mögliche Europameister schon veröffentlicht. Neben Deutschland werden die üblichen Verdächtigen wie Gastgeber Frankreich, Spanien oder Italien gehandelt.

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Auch wenn sich die deutsche Nationalmannschaft derzeit in der EM Qualifikation nicht gerade mit Ruhm bekleckert und nach vier Spieltagen mit drei Punkten Rückstand auf Polen nur auf Platz drei liegt, gilt Weltmeister Deutschland bei den Wettanbietern als Topfavorit auf den Gewinn der EM 2016. Bei einem deutschen Titelgewinn würde man derzeit gerade einmal den vierfachen Wert seines Einsatzes wiederbekommen. Daran hat auch die erste Niederlage in der Länderspielgeschichte gegen Polen oder das enttäuschende 1:1 gegen Irland nichts geändert.

Auch wenn nach den Rücktritten von Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose und den verletzungsbedingten Ausfällen von Marco Reus, Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil und Mats Hummels wichtige Leistungsträger fehlten, wollte Bundestrainer Joachim Löw dies nicht als Ausrede für die schwachen Auftritte und Ergebnisse gelten lassen. Das machte Löw auch nach dem glanzlosen 4:0-Sieg gegen Fußball-Zwerg Gibraltar deutlich: „Ich hätte mir mehr erwartet von der Mannschaft, vor allem in der zweiten Halbzeit.“ Immerhin gelang mit dem 1:0-Sieg in Spanien ein versöhnlicher Abschluss des erfolgreichen Jahres, in dem mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft alle Erwartungen übertroffen wurden.

Deutschland könnte nach Spanien (2012) und Frankreich (2000) der dritte Weltmeister werden, der sich als amtierender Weltmeister mit dem EM-Gewinn den Coupe Henri-Delaunay sichert.

Trotz Krise: Spanien zweiter Topfavorit auf EM-Sieg

Und was ist mit EM-Titelverteidiger Spanien? Auch wenn die Iberer bei der Weltmeisterschaft schon blamabel in der Vorrunde die Segel streichen mussten, sind sie nach Deutschland der zweite Favorit auf den Gewinn des EM-Titels. Die Wettanbieter zahlen für die Titelverteidigung der „La Furia Roja“ den sechseinhalb fachen Wert des Einsatzes. Zudem wird Spanien besonders motiviert sein, denn mit einem Gewinn der EM könnten sie sich als erstes Team in der Geschichte der Europameisterschaft nach 2008 in Österreich und der Schweiz und 2012 in Polen und der Ukraine zum dritten Mal in Folge den EM-Titel sichern.

Doch die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque befindet sich nach den Rücktritten der Altstars Xavi, Xabi Alonso und David Villa im Umbruch und will mit neuen und jungen Talenten an die erfolgreichen letzten Jahre anknüpfen. Bislang ist das noch nicht ganz gelungen, denn in der EM-Quali liegt Spanien in der Gruppe C hinter Tabellenführer Slowakei nur auf Rang zwei.

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Gastgeber Frankreich mit Heimvorteil

An dritter Stelle wird Gastgeber Frankreich eingestuft, was nicht nur an dem Heimvorteil liegen dürfte. Schon bei der Weltmeisterschaft in Brasilien präsentierte sich das junge französische Team sehr stark und scheiterte im Viertelfinale nur äußerst knapp am späteren Weltmeister Deutschland. Doch wie stark die „Les Bleus“ im eigenen Land sind, zeigt ein Blick in die Historie. Als Gastgeber konnten sie sowohl die EM 1984 als auch die WM 1998 gewinnen. Nun soll Teamchef Didier Deschamps den dritten Titel in heimischen Gefilden unter Dach und Fach bringen und die „Equipe Tricolor“ zum dritten EM-Titel nach 1984 und 2000 führen.

EM-Favoriten: Niederlande, Italien und England in Lauerstellung

Wie in den vergangenen Jahren reihen sich auch bei der nächsten EM hinter den schon genannten Topfavoriten die Niederlande, Italien und England in den engeren Favoritenkreis mit ein. Die Niederlande haben sich als WM-Dritter eine gute Ausgangslage geschaffen, so dass man noch das zehnfache seines Einsatz bei einem Titelgewinn herausbekommt. Zudem hat die Elftal von der letzten EM 2012 in der Ukraine und Polen noch einiges wieder gut zu machen, schied man doch ohne einen Punktgewinn in der Vorrunde hinter Deutschland, Portugal und Dänemark sang- und klanglos aus. Doch auch in der derzeit laufenden Qualifikation läuft es keineswegs rund, erreichte man in der Gruppe A aus vier Spielen bei zwei Niederlagen doch bislang nur sechs Punkte und ist nur Dritter. So muss in den kommenden zwei Jahren eine deutliche Steigerung her, will man bei der Titelvergabe ein gewichtiges Wort mitreden.

Italien enttäuschte hingegen bei der letzten WM auf ganzer Linie und fuhr schon nach der Vorrunde heim. Doch wie jeher zählen die Azzurri bei einem Großereignis zum Favoritenstamm. Auch England haben die Wettanbieter vor jedem Turnier auf der Rechnung, dabei feierten die Three Lions nur 1966 ihren einzigen Titel in der englischen Fußballgeschichte. Ebenso wie Italien schieden auch die Männer von der Insel bei der WM bereits in der Vorrunde aus und enttäuschten ihre Anhänger mit antiquiertem Fußball. Viel Hoffnung auf Besserung bietet der englische Nachwuchs nicht, auch wenn die Engländer bislang durch die Qualifikation spazieren.

Belgien als heißester Außenseiter

Als bester Außenseiter wird Belgien gehandelt, das schon bei der Weltmeisterschaft in Brasilien ordentlich für Furore sorgte und ihr Potential andeute. Dort schieden die „Roten Teufel“ nur sehr unglücklich mit 0:1 am späteren Finalisten Argentinien im Viertelfinale aus. Doch der Truppe von Trainer und Ex-Schalker Marc Wilmots wird viel zugetraut, verfügt er doch mit Eden Hazard, Thibaut Courtois, Vincent Kompany, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku über herausragende junge Spieler, die ihre Entwicklung noch keinesfalls abgeschlossen haben. Bei einem Sieg der Belgier bekommt man immerhin noch das zwölffache zurück, kein schlechter Wert für einen Außenseiter.

Rafael van der Vaart: Hoffnung auf Elftal-Comeback und EM 2016

Beim HSV präsentiert sich Rafael van der Vaart seit ein paar Wochen in stark aufsteigender Form. Das lässt den Mittelfeldstrategen auch wieder von einem Comeback in der niederländischen Nationalmannschaft träumen, für die der 31-Jährige seit über einem Jahr kein Spiel mehr bestritten hat. Die Hoffnung ist nicht unbegründet, zumal die Elftal derzeit alles andere als überzeugend spielt und van der Vaart sich sicher ist, „noch einiges in der Nationalelf leisten“ zu können – gegebenenfalls auch auf seiner neuen Position.

Rafael van der Vaart hofft auf Comeback für Niederlande © Kathi Rudminat / Flickr

Rafael van der Vaart hofft auf Comeback für Niederlande © Kathi Rudminat / Flickr

Seit 14 Jahren ist Rafael van der Vaart als Profi im Fußballgeschäft dabei und geht die Mechanismen aus dem Effeff. Als er auf seine Zukunft beim Hamburger SV und der niederländischen Nationalmannschaft angesprochen wird, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen und antwortete: „Vor zwei Monaten hat keiner gesagt, dass ich bleiben muss. Jetzt soll ich wieder bleiben. Ich mache meinen Job, dann werden wir sehen.“ Während seine Zukunft bei den Hamburgern ungewiss ist, hat er seine Nationalmannschaftskarriere und die EM 2016 in Frankreich keinesfalls abgehakt, sondern weiterhin fest im Visier.

Trendwende: Verlängert van der Vaart doch beim HSV?

Nur noch bis Ende der Saison 2014/15 läuft der Vertrag von van der Vaart beim HSV, doch Sorgen um seine Zukunft macht sich der Mittelfeldspieler nicht. Obwohl es noch vor Kurzem sah aussah, als würde die zweite Ära des Mittelfeldstrategen in Hamburg zu Ende gehen. Aber durch das Vertrauen von Trainer Joe Zinnbauer und die besser werdenden Leistungen bahnt sich eine Wende im Fall des Niederländers an. „Jetzt habe ich drei gute Spiele gemacht, und die Frage geht wieder in die Richtung, ob ich meinen Vertrag verlängere.“ Derzeit ist van der Vaart mit drei Treffern erfolgreichster Torschütze in Reihen des HSV, doch der Erfolg der Mannschaft ist ihm wichtiger als sein persönlicher. „Aber meine Zukunft ist jetzt nicht das Thema. Es geht erstmal nur darum, bis Weihnachten unten rauszukommen.“

Van der Vaart hofft auf Anruf von Hiddink

Mit HSV-Klubboss Dietmar Beiersdorfer hat van der Vaart ein offenes Verhältnis: „Wir stehen immer in Kontakt“, so der Routnier. „Aber im Moment reden wir nicht über meinen Vertrag, wir haben auch keinen Zeitpunkt verabredet.“ Der Niederländer möchte keinesfalls ab dem kommenden Sommer seine Karriere locker ausklingen lassen, sondern diese auf einem hohen Niveau fortsetzen. „Jeder spricht über mein Alter. Ich habe das Gefühl, dass ich immer fitter werde. Ich will so lange wie möglich spielen.“

Auch das Thema Nationalmannschaft hat der 109-fache Nationalspieler keinesfalls zu den Akten gelegt: „Ich bin immer noch heiß. So gut, wie ich jetzt drauf bin, kann ich noch einiges in der Nationalelf leisten.“ Auch wenn er zuletzt in der Elftal keine Rolle mehr spielte und sein letztes Länderspiel am 11. Oktober 2013 gegen Ungarn bestritt, hat er die Hoffnung auf eine weitere Berufung zur Nationalmannschaft durch Bondscoach Guus Hiddink nicht aufgegeben. „Ich habe immer gesagt, dass es mein Ziel bleibt, noch ein Turnier zu spielen. Wenn ich fit bin, kann ich auch meinem Land noch helfen. Ich hoffe, dass Guus Hiddink mich anruft.“

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Dank neuer Position Elftal-Comeback?

Mit der neuen Position auf der Doppelsechs stieg auch seine Formkurve wieder an, was van der Vaart die Tür für eine Rückkehr in der niederländischen Nationalmannschaft öffnen könnte. „Ich habe mehr Ballkontakte, kann das Spiel besser lenken.“ Auch die schlechten Leistungen des WM-Dritten könnten für eine Rückkehr des Routiniers sprechen, denn mit sechs Punkten aus vier Spielen liegt das Team der Niederlande nur auf Platz drei der EM-Qualifikationsgruppe A, wo man auf Island drei und Spitzenreiter Tschechien sogar schon sechs Punkte Rückstand hat.

Sollte Rafael van der Vaart also weiterhin so gut spielen, dürfte Hiddink im neuen Jahr eine Hamburger Nummer wählen und eine Einladung aussprechen.

DFB-Kapitän Schweinsteiger hat weiter großen Titelhunger

Als schwer gezeichneter Held ging Bastian Schweinsteiger nach dem WM-Gewinn in Brasilien in die Geschichte ein. Doch obwohl der 30-Jährige fast alle Titel gewonnen hat die ein Fußballer gewinnen kann, ist der DFB-Kapitän keineswegs satt und will noch weitere Titel mit dem FC Bayern und München und der deutschen Nationalmannschaft gewinnen. Schließlich machen „große Titel“ süchtig.

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Lange Zeit musste der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Bastian Schweinsteiger auf sein Comeback warten. Kniebeschwerden zwangen den Bayern-Profi zu einer monatelangen Pause. Doch endlich ist er wieder zurück auf dem grünen Rasen und kann wieder dem nachgehen, was er am liebsten tut, dem Fußballspielen. Dies war für ihn auch Grund genug, um erstmals über seine Gefühle und die großen Momente nach dem Gewinn des Weltmeistertitels zu sprechen und kündigte dabei die Jagd nach weiteren Titeln an. „Ich weiß jetzt, wie man große Titel holt. Und diese Momente, den Pokal in die Höhe zu halten, will ich wieder haben. Ich gebe sogar zu: große Titel machen süchtig. Als Kapitän möchte ich diese Truppe mit meiner Erfahrung noch lange aufs Feld führen, um solche Schlachten wie in Rio zu gewinnen“, so der zentrale Mittelfeldspieler im Interview mit den Kollegen vom Nachrichtenmagazin „Focus“.

Schweinsteiger will Lahm zum DFB-Comeback überreden

In der Nationalmannschaft muss Schweinsteiger dies zukünftig ohne seinen Mannschaftskameraden Philipp Lahm tun, der nach dem Gewinn des wM-Titels in Rio de Janeiro aus der DFB-Auswahl zurücktrat. Und schon jetzt fehlt Lahm Schweinsteiger. „Jeden Tag rede ich auf ihn ein, dass er wieder für Deutschland auflaufen soll. Bis jetzt hatte ich keinen Erfolg.“ Doch auch wenn der Mittelfeldstratege gern seinen ehemaligen DFB-Kapitän wieder im Nationaldress sehen würde, weiß er: „Aber ganz ehrlich, man muss seine Entscheidung respektieren.“

„Habe Gerechtigkeit gespürt“

Schweinsteigers Vertrag beim deutschen Rekordmeister läuft noch bis 2016 und der Gewinn der Weltmeisterschaft hat den Führungsspieler noch Titelhungriger gemacht. Endlich wurde er für die Anstrengungen der letzten Jahre belohnt, schießt es einem da schnell durch den Kopf. „2012 wurden wir im Champions-League-Finale gegen Chelsea brutal bestraft. Als ich nach dem Endspiel gegen Argentinien unserem Bundestrainer weinend in den Armen lag, da habe ich Gerechtigkeit gespürt. Und von diesem Gefühl will ich mehr“, erklärt der 108-malige Nationalspieler.

Doch auch wenn viele in Schweinsteiger nach dem WM-Finale gegen Argentinien einen Helden sahen, der Gegner hatte ihm mit unzähligen Tritten und Schlägen sowie einer Platzwunde hart zugesetzt, sieht er sich selbst nicht als solcher: „Die Medien suchen sich ja immer gerne einen heraus, der für Erfolg oder Misserfolg steht. Ich kann Ihnen nach dem Champions-League-Finale 2012 – als ich den entscheidenden Elfer verschoss – ein Lied davon singen“, erklärt der Mittelfeldspieler und spricht weiter: „Helden sind für mich andere. Menschen, die anderen Menschen helfen. Ärzte, Polizisten, Krankenschwestern. Ich versuche hingegen nur alles aus mir und dem Team herauszuholen. Mit Heldentum hat das wenig zu tun.“

DFB-Team: Löw trotz WM-Titel von Selbstzweifel geplagt

Auch wenn Weltmeister-Coach Joachim Löw vor Selbstvertrauen nur so strotzen müsste, erlebt der Bundestrainer nach eigenen Angaben Phasen einer inneren Zerrissenheit. In einem Interview mit dem Spiegel hat Löw nun interessante Einblicke in sein Innenleben gewährt.

„Ein Trainer muss ja nicht nur reden, sondern überlegen, wie er seine Ziele vermittelt. Wen muss ich dafür mitnehmen? Dieses Selbstbewusstsein hat man dann auch nicht immer. Ich werde auch jetzt noch ab und zu von Selbstzweifeln geplagt, sei es durch Niederlagen oder durch andere Enttäuschungen. Manchmal frage ich mich: Ist das jetzt der richtige Weg?“, erklärt der 54-Jährige Bundestrainer den Kollegen vom Nachrichtenmagazin „Spiegel“.

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„Die Leute riefen zu mir: Balotelli“

Doch besonders der Gewinn des WM-Titels in Brasilien hat für die harte Arbeit entschädigt und besonders im Ausland für viel Anerkennung gesorgt. „Die Italiener zum Beispiel haben uns vorher belächelt. Wenn ich mich in Italien bewegt habe, riefen die Leute mir zu: Balotelli! Jetzt im Sommer war ich in Italien im Urlaub, und die Menschen riefen: Ihr habt es verdient. Die Menschen schätzen unseren Teamspirit. Sie erkennen, dass unsere Mannschaft für ihr Land, für die Fans gespielt und alles gegeben hat“, betonte der gebürtige Schwabe.

Löw mit besonderer Verbundenheit zu langjährigen Nationalspielern

Seit nunmehr acht Jahre ist Löw im Amt des Bundestrainers und so fühlt er sich besonders mit seinen langjährigen Nationalspielern außergewöhnlich verbunden. „Mit Miroslav Klose, Per Mertesacker, Philipp Lahm, die zurückgetreten sind, und auch mit Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski habe ich zehn Jahre lang zusammengearbeitet. Da spüre ich eine Verbundenheit. Und die WM wird uns auch immer verbinden. Aber wenn es wieder losgeht, ist die aktuelle Leistung der Maßstab und nicht der Sommer der schönen Erinnerungen.“

Löw plant Veränderungen nach WM-Jahr

Jetzt, wo sich das erfolgreiche Jahr dem Ende neigt, plant Löw dennoch schon die nächsten Veränderungen bei der deutschen Nationalmannschaft für das Nach-WM-Jahr 2015. „Wir müssen uns ein Stück weit neu erfinden, das ist die Kunst nach solch einem Titelgewinn.“ Als Außenstehender müsse man sich dies vorstellen, „wie in einer Forschungsabteilung eines erfolgreichen Unternehmens“. Wie er selbst sagt, ist die sportliche Leitung der Nationalelf um Olivier Bierhoff und Hansi Flick aber noch in der Findungsphase. Den Bundestrainer selbst treibt der Ehrgeiz an, wie zuletzt die Spanier eine Fußball-Ära zu prägen und weitere Titel zu gewinnen.

Aber auch das Tagesgeschäft verliert der Chefcoach des DFB nicht aus den Augen und erklärte seinen höchsten Respekt vor der Entscheidung des Trainerkollegen Armin Veh, der erst vor Kurzem seinen Job beim Bundesligisten VfB Stuttgart mit dem Hinweis auf fehlendes Glück aufgab und zurücktrat: „Es zeugt von Stärke, so etwas zu erkennen und so zu entscheiden. Als ich 1999/2000 Trainer beim Karlsruher SC in der zweiten Liga war, hätte ich vielleicht auch so handeln und früher zurücktreten sollen, nicht erst, als der Abstieg quasi besiegelt war.“

DFB-Team: Jerome Boateng träumt von Kapitänsbinde

Gerade erst hat sich Jerome Boateng den Traum vom Weltmeistertitel mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien erfüllt und schon hat der Innenverteidiger einen neuen vor seinen Augen. Der 26-Jährige möchte gern der erste farbige Kapitän werden, der eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf das Spielfeld führt. Allzu unwahrscheinlich ist die Erfüllung seines Traumes nicht, denn immerhin hat ihn Bundestrainer Joachim Löw erst nach der WM in den Kreis der Kapitäns-Vertreter von Bastian Schweinsteiger erhoben.

Jerome Boateng

Wie der deutsche Innenverteidiger Jerome Boateng den Kollegen von der „Sport Bild“ verraten hat, wäre es für ihn „eine Riesenehre“, als erster dunkelhäutiger Spieler die Kapitänsbinde der DFB Auswahl zu tragen und ein A-Team auf das Spielfeld zu führen. „Einmal hatte ich sie kurz bei einem Länderspiel (2012 gegen Argentinien) am Arm, aber dennoch ist es etwas anderes, die Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen“, erklärte der Abwehrchef des FC Bayern.

Boateng neben Neuer und Khedira als Kapitäns-Vertreter

Nach dem Rücktritt von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm entschied sich Bundestrainer Joachim Löw für Bastian Schweinsteiger als neuen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Doch dahinter sollen sich verschiedene Spieler als Stellvertreter bewähren und so die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. Erst kurz vor der nächsten Europameisterschaft will Löw sich dann auf einen festen Stellvertreter festlegen. In den Kreis der Auserwählten wurden neben Manuel Neuer und Sami Khedira auch Innenverteidiger Boateng berufen, dessen Vater aus Ghana stammt.

Für Löw ist Boateng zu einer unverzichtbaren Größe in der Nationalmannschaft geworden, und dies nicht nur auf dem Platz: „Der Bundestrainer sieht, dass ich zwar keiner bin, der viel auf dem Rasen rumschreit, aber der mit der Leistung auf dem Platz Führungsqualitäten übernimmt“, so Boateng. „Es sollte eigentlich egal sein, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Ich sehe mich als Deutscher und zeige das gerne.“

Boateng: Vom Heißsporn zum Kapitän?

Zu Beginn seiner Karriere galt Boateng als aufbrausend und temperamentvoll und war ein Heißsporn, der immer für einen Platzverweis gut war. Schon bei seinem Länderspieldebüt am 10. Oktober 2009 im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Russland ging der gebürtige Berliner als erster Debütant in die Geschichte des DFB ein, der einen Platzverweis erhielt und mit der Gelb-Roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Als Boateng nach nur einem Jahr bei Manchester City wieder nach Deutschland heimkehrte und zum FC Bayern wechselte, lastete ihm der Makel des arroganten und überheblichen Spielers an, der mit seiner leichtsinnigen Spielweise seine Trainer zur Weißglut trieb. Doch wieder einmal war es der ehemalige Bayern-Manager Uli Hoeneß, der Boateng einst den Kopf zurecht rückte.

Seitdem hat sich Boateng nicht nur auf dem Platz zu einem Leistungsträger bei den Bayern und der deutschen Nationalmannschaft entwickelt, sondern auch als Persönlichkeit neben dem Platz. Der athletische Verteidiger übernimmt Verantwortung und engagiert sich als Botschafter gegen Rassismus. „Ich habe erlebt, wie es ist, mit einer anderen Hautfarbe in Deutschland aufzuwachsen und meine Erfahrungen auch in der Jugend auf dem Fußballplatz damit gemacht. Ich hatte damals meine Eltern, mit denen ich das besprechen konnte. Es ist ein Thema, das aber leider auch im Fußball immer noch vorkommt. Umso wichtiger finde ich es, dass man es anspricht.“ Und so würde es nicht verwundern, wenn der gebürtige Berliner als erster farbiger Nationalspieler eine A-Nationalmannschaft von Deutschland auf das Feld führen würde.

Marco Reus: Real Madrid mit besten Karten im Transferpoker?

Eigentlich galt der FC Bayern München als großer Favorit bei der Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Marco Reus. Doch nun scheint Real Madrid sein Werben um den Mittelfeldspieler zu intensivieren und soll im engen Kontakt zum Reus-Umfeld stehen. Auch Madrids-Trainer Carlo Ancelotti schwärmte zuletzt öffentlich von den Fähigkeiten des Dortmunders. Die Chancen auf einen Verbleib des torgefährlichen Dribbelkünstlers beim BVB sind dagegen weiter gesunken, denn Reus lehnte Vertragsgespräche mit seinem Arbeitgeber trotz verlockender Angebote ab.

Marco Reus © Michael Kranewitter

Marco Reus © Michael Kranewitter

Neben der sportlichen Krise des BVB beschäftigt die Klubverantwortlichen schon seit Monaten die Frage, wo ihr Mittelfeldstar Marco Reus in der nächsten Saison spielen wird. Bekanntermaßen kann Reus im kommenden Sommer für die festgeschriebene Ablösesumme von 25 Millionen Euro den Verein wechseln.

Reus legt Gespräche mit Dortmund auf Eis

Bislang sollen alle Versuche der Dortmunder, ihren Star zu einem Verbleib beim BVB zu überzeugen, nicht nur gescheitert, sondern auch alle weiteren Verhandlungen von Seiten des Nationalspielers abgelehnt worden sein. Schon im Mai soll der deutsche Vizemeister ein schriftliches Angebot mit einer Aufstockung des Jahresgehalts von 4,5 auf 8 Millionen Euro plus einer Zusatzzahlung für den Abkauf der Ausstiegsklausel unterbreitet haben. Doch der 25-Jährige, der 2012 von Gladbach nach Dortmund wechselte, hat dieses Angebot ebenso ausgeschlagen, wie die Bitte, sich bis Ende Oktober noch einmal mit den BVB-Verantwortlichen zusammensetzen.

Das Management von Reus teilte dem BVB mit, dass der kreative und torgefährliche Mittelfeldspieler derzeit nicht gesprächsbereit sei. Durchaus verständlich, denn momentan befindet sich der Nationalspieler nach einem Außenbandriss in der Rehaphase und sportlich hat der Tabellenletzte der Bundesliga auch keine guten perspektivischen Argumente zu liefern. Zusammengefasst: Es riecht stark nach Trennung! Doch wo könnte das Objekt der Begierde am Ende landen?

Wechselt Marco Reus zu Real Madrid?

Erst vor wenigen Tagen berichtete der „Spiegel“ über ein angebliches Gentleman-Agreement zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund vom Dezember 2013, das besagen soll, dass der Rekordmeister Abstand von einer Verpflichtung von Reus nimmt und der BVB im Gegenzug dem Wechsel von Robert Lewandowski nach München zustimmt. Auch Real Madrid soll zu dieser Zeit stark an einer Verpflichtung des polnischen Torjägers interessiert gewesen sein. Nun scheinen die Königlichen aus Madrid auch im Transferpoker um Marco Reus der größte Konkurrent des deutschen Branchenprimus zu sein.

Nach Angaben der spanischen Zeitung „Marca“ soll es angeblich bereits eine mündliche Absprache zwischen Reus und Real geben. Verdächtig erscheint auch der Zeitpunkt der Huldigungen von Trainer Carlo Ancelotti, der Reus kürzlich neben seinen Stars Toni Kroos und Sami Khedira als „besten deutschen Spieler“ titulierte. Doch damit nicht genug. Denn der Real-Coach setzte noch einen drauf und bezifferte die Chancen von Cristiano Ronaldo, erneut die Wahl zum Weltfußballer zu gewinnen, auch deshalb so hoch, weil dieser in der Endauswahl neben Lionel Messi gegen Manuel Neuer und nicht gegen Reus antreten müsse.

Das Interesse an Reus ist natürlich alles andere als überraschend, schließlich „kann er eine Mannschaft allein auf seinen Schultern tragen. Reus ist noch stärker einzuschätzen als Mario Götze oder Toni Kroos“, wie Spanien-Experte Daniel Martinez im „Focus“ erklärte. Und zudem ist Reus dank der Ausstiegsklausel ein echtes Schnäppchen.

Reus will titelreichen Zukunft

Bei welchem Klub Reus letztendlich anheuern wird, steht noch in den Sternen. Doch fest steht, dass sich der BVB wenig Chancen auf einen Verbleib ausrechnen kann. „Ihm wurde vor dieser Spielzeit versprochen, dass man ein Team um ihn aufbaut, das in Zukunft die Bayern gefährden kann. Daraus wird aber offensichtlich nichts. Der nächste Vertrag wird für Reus entscheidend, er ist schon 25 Jahre alt. Und er hat natürlich hohe Ziele, will auch endlich Titel gewinnen. Ich weiß, dass er im Sommer ziemlich sauer war, weil andere Spieler Weltmeister wurden und er zuschauen musste“, so Martinez weiter.

Aber ob Reus genau wie seine ehemaligen BVB-Kollegen Götze und Lewandowski von Dortmund nach München wechseln wird, ist weiter völlig offen. Denn schon einmal ließ der Flügelflitzer die Bayern abblitzen, die auch vor seinem Abschied aus Gladbach an einer Verpflichtung interessiert waren. Auffällig ist auch die Tatsache, dass das Reus-Management Verhandlungen mit dem FC Bayern dementiert, nicht allerdings von Gesprächen mit anderen Vereinen. So verdichten sich immer mehr die Anzeichen dass Reus der nächste Deutsche in Diensten von Real Madrid sein wird.

Ballon d’Or: Neuer fordert Messi und Ronaldo – Hat DFB-Keeper eine Chance?

Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Manuel Neuer: Das sind die drei Kandidaten, die zur Wahl des Weltfußballer des Jahres zur Auswahl stehen. Doch hat gerade ein Torwart die Chance, das Privatduell zwischen Messi und Ronaldo, die seit sechs Jahren den Ballon d’Or unter sich ausmachten, zu stören? Zwar wird Manuel Neuer als ernsthafte Konkurrenz angesehen, doch realistische Chancen auf den Titel hat der Ausnahmetorwart nicht. Dagegen können sich Joachim Löw und noch weitere deutsche Kandidaten in ihren Kategorien berechtigte Hoffnungen machen, als Sieger aus der Wahl hervorzugehen.

Manuel Neuer © Steindy

Manuel Neuer © Steindy

Jedes Jahr im Dezember gibt die FIFA die Namen der drei Bestplatzierten zur Wahl des besten Fußballspielers der Welt bekannt. Neben den alljährlich nominierten Portugiesen Cristiano Ronaldo und Argentiniens Idol Lionel Messi darf in diesem Jahr auch der deutsche Manuel Neuer vom Gewinn des Ballon d’Or träumen und am 12. Januar 2015 zur Gala nach Nyon reisen. Fraglich ist jedoch ob er überhaupt eine realistische Chance auf den Gewinn der Wahl hat oder wie schon vor ihm Franck Ribery, Andres Iniesta, Xavi oder Fernando Torres zum Statisten degradiert wird? Der letzte der die Dominanz von Messi und Ronaldo unterbrechen konnte, war 2007 der Brasilianer Kaka. Alle Titel danach wurden zwischen Messi und Ronaldo aufgeteilt. Viermal hatte der Superstar des FC Barcelona das bessere Ende für sich, zweimal konnte CR7 den Preis abräumen – wie auch im letzten Jahr.

Messi und Ronaldo auf Rekordjagd

Und auch in diesem Jahr glänzen die beiden Ausnahmesportler Messi und Ronaldo mit herausragenden Leistungen, übertreffen sich gegenseitig und weisen fantastische Bestwerte auf. Erst am letzten Spieltag der Champions League sicherte sich der Argentinier Messi den letzten Rekord und löste mit 74 Treffern in der Königsklasse den Rekordhalter Raul ab, der seinerseits 71 Mal getroffen hatte. Derzeit teilen sich die beiden Ausnahmefußballer in der spanischen Liga und der Champions League mehr als 50 individuelle Rekorde.

„Man kann die Medien nicht kontrollieren. Sie werden immer versuchen, uns zu vergleichen. Sie lieben das“, so Cristiano Ronaldo. Und auch Lionel Messi ließ sich von den Journalisten zu keiner Kampfansagen hinreißen: „Ich hatte nie Streit mit Cristiano. Es sind nur die Medien, die wollen, dass wir uns in den Haaren liegen.“

Zweikampf zwischen Messi und Ronaldo erwartet

Für die Medien ist es klar, die Wahl wird zwischen Titelverteidiger Ronaldo und dem viermalige Gewinner Messi entschieden. Dabei muss erwähnt werden, dass die Abstimmung bereits stattgefunden hat und nur noch das offizielle Ergebnis mitgeteilt wird.

Im Kampf um den Titel Weltfußballer des Jahres 2014 spricht außerhalb Deutschlands jedoch kaum jemand über Manuel Neuer, und dies obwohl der Nationaltorwart mit starken Leistungen in der Champions League und bei der Weltmeisterschaft glänzte und Weltmeister wurde. Doch Ronaldo und Messi haben als absolute Weltstars und vor allem als echte „Marken“ einen enormen Vorteil bei den Wahlberechtigten aus der ganzen Welt. Für Neuer dürften die Stimmen vor allem aus Europa kommen. Neuer könnte nach 28 Jahren in die Fußstapfen von Lothar Matthäus treten, der als bisher einziger deutscher Spieler 1991 die prestigeträchtige Auszeichnung gewinnen konnte.

Neuer klarer Außenseiter gegen Messi und Ronaldo

Der 28-Jährige äußerte sich über die Nominierung mehr als glücklich: „Das ist natürlich eine super Nachricht und eine sehr große Ehre für mich. Dass ein Torwart nominiert wird, ist ja nicht selbstverständlich. Das habe ich aber in besonderem Maße auch meinen Mannschaften zu verdanken: Mit dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft haben wir ein großartiges Jahr 2014 gespielt und Titel gewonnen.“ Sogar FIFA-Präsident Sepp Blatter hatte in diesem Jahr einen neuen Vorschlag und empfahl für die Wahl Manuel Neuer. Neuer, der als Torwart aus einer anderen Disziplin stammt und bei dem all die Torrekorde verblassen, weil für ihn andere Werte maßgeblich sind, wäre dennoch ein würdiger Sieger. Immerhin hat er als Teilzeit-Libero das Torwartspiel auf eine neue Ebene gebracht.

Doch da nicht der für die Mannschaft wertvollste, sondern der individuell beste Fußballer gewählt wird, kann der Keeper des FC Bayern München den beiden Giganten nur theoretisch gefährlich werden. So wird auch in diesem Jahr der Gewinner des Ballon d’Or am 12. Januar im Kongresshaus Zürich wieder Messi oder Ronaldo heißen.

Weltfußballer Übersicht: Die letzten zehn Titelträger

  • 2004: Ronaldinho (FC Barcelona), Brasilien
  • 2005: Ronaldinho (FC Barcelona), Brasilien
  • 2006: Fabio Cannavaro (Juventus Turin, Real Madrid), Italien
  • 2007: Kaka (AC Mailand), Brasilien
  • 2008: Cristiano Ronaldo (Manchester United), Portugal
  • 2009: Lionel Messi (FC Barcelona), Argentinien
  • 2010: Lionel Messi (FC Barcelona), Argentinien
  • 2011: Lionel Messi (FC Barcelona), Argentinien
  • 2012: Lionel Messi (FC Barcelona), Argentinien
  • 2013: Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Portugal

Ballon d’Or 2014: Wird Bundestrainer Löw Trainer des Jahres?

löw

Andere deutsche Kandidaten haben da schon bessere Chancen ihre Kategorie zu gewinnen. Allen voran Bundestrainer Joachim Löw, der zur Wahl des besten Trainer des Jahres nominiert ist. Neben dem Weltmeister-Trainer stehen auch noch Carlo Ancelotti, der mit Real Madrid die Champions League gewann, sowie Diego Simeone, der mit Atletico Madrid spanischer Meister wurde und sensationell in das Finale der Königsklasse einzog.

Bei den Frauen wurde die für den VfL Wolfsburg spielende Nationalspielerin Nadine Keßler nominiert, die sich gegen die Brasilianerin Marta sowie US-Superstar Abby Wambach durchsetzen muss. „Ich kann es noch gar nicht fassen, bin total überwältigt. Obwohl es mich traurig macht, dass ich mit diesem überragenden Team momentan nicht auf dem Platz stehen kann, ist die Freude dennoch riesengroß“, so Keßler, die nach einer Knieoperation noch ausfällt.

In der Kategorie Trainer/in einer Frauenmannschaft haben gleich zwei Deutsche die Chance auf den Sieg. Neben Ralf Kellermann, der die Frauen des VfL Wolfsburg zum Triple führte, kann sich auch die U20-Weltmeister-Trainerin Maren Meinert berechtigte Hoffnungen auf den Gewinn der Auszeichnung machen. Als dritter Kandidat geht der Trainer der japanischen Frauen-Nationalmannschaft Norio Sasaki in das Rennen.

Gewählt werden die Sieger von den 209 Spielführern und Trainern der Nationalteams der FIFA Mitgliedsverbände sowie ausgewählten Medienvertretern. Wie bereits erwähnt, wird die Vergabe des Ballon d’Or im Rahmen einer großen Gala am 12. Januar im schweizerischen Nyon über die Bühne gehen.