Archiv der Kategorie: Qualifikation EM 2016

Capello: Russland droht bei Nicht-EM-Qualifikation mit Entlassung

Nationaltrainer Fabio Capello muss mit Russland weiter um das EM-Ticket für die EURO 2016 zittern. Sollte sich die Sbornaja aber nicht für die Europameisterschaft in Frankreich qualifizieren, muss der italienische Star-Trainer seinen Hut nehmen. Denn ein Scheitern käme einem „Vertragsbruch“ gleich, wie Nikolai Tolstych, Chef des Russischen Verbandes, in einem Interview mit „sports.ru“ unmissverständlich klar macht.

Fabio Capello, Russland © Steindy

„Der Vertrag beinhaltet eine Klausel, dass der Trainer bei schlechten Resultaten entlassen werden kann. Und eine Nicht-Qualifikation für die EURO 2016 würde einem Vertragsbruch gleichkommen“, erklärte Tolstych, um dann aber etwas Schärfe herauszunehmen. „Es ist aber nicht in Ordnung, so etwas zu betonen, solange die Mannschaft noch entscheidende Qualifikationsspiele vor sich hat.“

Russland in EM-Qualifikation unter Druck

Fakt ist, dass Russland definitiv um die Teilnahme an der EM 2016 zittern muss. Die Auswahl liegt mit 5 Punkten in der Qualifikationsgruppe G nach vier Spieltagen auf dem 3. Platz. Souveräner Spitzenreiter ist Österreich mit 10 Punkten, dahinter liegt Schweden mit 6 Zählern auf dem 2. Platz. Da sich bekanntermaßen die beiden erstplatzierten Teams einer jeden Qualigruppe für die EM 2016 direkt qualifizieren, hat Russland also noch alle Chancen – zumal ja noch sechs Spiele auf dem Programm stehen. Zudem hat der Gruppendritte die Chance, sich über die Playoffs für die kontinentalen Meisterschaften zu qualifizieren, wobei sich der beste Gruppendritte aller Qualifikationsgruppen ebenfalls fix qualifiziert.

Capello wartet auf Gehalt

Fabio Capello ist bereits seit Juli 2012 Nationaltrainer von Russland und soll vor allem bis zur Heim-WM 2018 eine schlagfertige und konkurrenzfähige Mannschaft aufbauen. Doch nach einer erfolgreichen Qualifikation zur WM 2014 setzte es für die Sbornaja in Brasilien eine herbe Enttäuschung, da man bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten musste. Zudem soll der 68-jährige Italiener, dessen Vertrag noch bis Sommer 2018 läuft, seit der WM am Zuckerhut kein Gehalt mehr bekommen haben, was ebenfalls das Betriebsklima sehr belastet. Wie russische Meiden aber Anfang Februar berichteten, soll nun der Oligarch Alischer Usmanow eingesprungen sein und dem Verband ein Darlehen in Höhe von rund 5 Millionen Euro für die Lohn-Nachzahlungen zur Verfügung gestellt haben.

Russland mit schwierigen Spielen vor der Brust

Russland steht indes in der EM-Qualifikation vor richtungsweisenden Spielen. Das nächste Match steigt am 27. März, wenn es gegen den Gruppenvierte aus Montenegro (5 Punkte), der ebenfalls in der Vergabe der EM-Tickets noch ein Wörtchen mitreden will. Danach folgen die beiden schwere Spiele gegen Österreich (14. Juni) und gegen Schweden (5. September), in denen die russische Auswahl aber zumindest Heimvorteil genießt. Die Capello-Elf ist in diesen wichtigen Spielen fast schon zum Siegen verdammt, um im Rennen um die EM-Tickets nicht vorzeitig auszuscheiden.

Trainer: Daum neuer Griechenland-Coach? Hiddink wackelt bei Oranje

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Obwohl in der EM Qualifikation erst vier Spieltage absolviert wurden, mussten schon die ersten Trainer ihren Stuhl räumen. In Griechenland gilt nach der Entlassung von Trainer Claudio Ranieri der deutsche Coach Christoph Daum als heißer Kandidat. Und während die Trainerstühle in Bosnien-Herzegowina und Bulgarien schon geräumt wurden, sitzt Bondscoach Guus Hiddink in den Niederlanden vorerst wieder etwas fester im Sattel. Doch zu sicher darf er sich angesichts der schlechten Bilanz auch nicht fühlen, zumal Arjen Robben für Diskussionsstoff sorgt.

Nur einen Tag nach der peinlichen 0:1-Heimschlappe gegen den Fußball-Zwerg Färöer hat der griechische Fußballverband seinen italienischen Coach Claudio Ranieri entlassen. Schon direkt nach dem Spiel bahnte sich die Entlassung des Italieners an, als Verbandspräsident Giorgos Sarris sagte: „Nach dieser niederschmetternden Niederlage der Nationalmannschaft übernehme ich die komplette Verantwortung für die unglückliche Wahl des Trainers.“

Wird Christoph Daum neuer Griechenland-Trainer?

In der laufenden EM Qualifikation war es schon die dritte Heimpleite der Griechen gewesen, die mit nur einem Punkt den letzten Platz der Gruppe F belegen. Nach eigenen Angaben soll nun Christoph Daum ein Kandidat für die Nachfolge Ranieris sein: „Der griechische Fußballverband hat bei mir angerufen. Sie wollten wissen, ob ich bereits andere Verpflichtungen habe. Ich warte nun einmal ab, welche Vorstellungen sie haben“, erklärte Daum dem Kölner „Express“. Wie Daum weiter bestätigte, war er schon vor der Verpflichtung von Ranieri ein Kandidat auf den Posten des griechischen Nationaltrainers gewesen: „Es waren gute Gespräche. Aber da haben sie sich für Ranieri entschieden.“ Zuletzt betreute der ehemalige Bundesliga-Coach von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln den türkischen Erstligisten Bursaspor, wo er im März entlassen wurde.

Doch es gibt noch weitere klangvolle Trainernamen, die in Griechenland gehandelt werden. Darunter auch die italienische Trainer-Legende Giovanni Trapattoni, der seinerseits Interesse an dem Job des Griechenland-Trainers bekundete. „Ich verspüre noch das Feuer in mir und würde noch gern weiter trainieren. Es wäre eine Ehre für mich, die griechische Nationalelf zu trainieren, doch bis jetzt ist nichts entschieden worden“, so der mittlerweile 75-Jährige.

Bulgarien und Bosnien ebenfalls auf Trainersuche

Auch der bulgarische Verband hat auf das schwache Abschneiden seiner Nationalmannschaft reagiert und Trainer Ljuboslav Penev entlassen: „Wir haben die Situation unserer Nationalmannschaft in den vergangenen drei Jahren genau analysiert. Die Leistungen des Teams waren nicht gut, speziell im vergangenen Jahr“, erklärte Verbandspräsident Borislav Michailov bereits am Donnerstagnachmittag. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war das magere 1:1 im EM-Qualifikationsheimspiel gegen den krassen Underdog Malta. Mit mageren vier Punkten liegt Bulgarien in der Gruppe H nur auf dem 4. Platz und hat auf das Führungsduo aus Kroatien und Italien schon sechs, sowie auf den Dritten Norwegen fünf Punkte Rückstand. Penev wurde im November 2011 Nachfolger von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und erhielt aufgrund seiner disziplinierten Arbeitsweise und konsequenter Amtsführung überwiegend positive Kritiken.

In Bosnien-Herzegowina erging es derweil Nationaltrainer Safet Susic nicht besser und so wurde er nach der 0:3 Niederlage in Haifa gegen Israel von seinen Aufgaben entbunden. Der WM-Teilnehmer von Brasilien enttäuscht derzeit in der Gruppe B und rangiert nach vier Spielen noch ohne Sieg und mit nur zwei Punkten auf dem fünften und vorletzten Tabellenplatz. Im Rennen um die EM-Tickets für die EURO 2016 in Frankreich dürften die Bosnier somit kaum noch Chancen haben.

Niederlande: Robben heizt Hiddink-Diskussion an

Niederlande - Guus_Hiddink © Степиньш Ольга

Dagegen sitzt der niederländische Bondscoach Guus Hiddink wieder etwas fester auf seinem Trainerstuhl. Vorerst rettete ihn der klare 6:0 Erfolg über Lettland seinen Job, denn für den Fall, dass sein Team nicht gesiegt hätte, hatte der der 68-jährige Trainerroutinier seinen Rücktritt angekündigt. Allerdings heizte Bayern Star Arjen Robben die Gerüchteküche kräftig an. „Ich weiß nicht, ob er im März noch auf der Bank sitzt“, erklärte der Matchwinner, der gegen Lettland ein Doppelpack schnürte, im niederländischen Fernsehen. Weiter: „Ich kann nicht in seinen Kopf schauen. Es kann in beide Richtungen gehen.“

Trotz des Kantersieges gegen die Auswahl aus Lettland, ist der Schaden der vorherigen Spiele keinesfalls behoben wurden. Und auch die Bilanz von Hiddink liest sich alles andere als schö. In den bisherigen sechs Spielen unter seiner Regie, hagelte es vier Niederlagen. Siege wurden dagegen gegen die Fußball-„Größen“ Kasachstan und Lettland eingefahren. Noch stärkt KNVB-Direktor Bert van Oostveen Hiddink, der im Sommer den Posten des Bondscoaches von Louis van Gaal übernommen hatte, den Rücken: „Wir sind davon überzeugt, dass wir die nächsten Spiele gewinnen und wieder an die europäische Spitze zurückkehren werden.“ Doch auch er weiß, eine weitere Niederlage und der Trainer wäre nicht mehr zu halten.

EM-Qualifikation: Schützenfest für Oranje – Pflichtsiege für Spanien & Polen

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Der 4. Spieltag der EM-Qualifikation ist Geschichte. Um dem Überblick im Kampf um die Tickets zur EM 2016 in Frankreich zu behalten, haben wir die Ereignisse des vergangenen Spieltages zusammengetragen und verraten euch, wie sich die Konstellationen in den jeweiligen Gruppen verändert haben. Beginnen wollen wir mit den Gruppe A bis D.

Beim Spiel der Niederlande gegen Lettland stand der Job von Bondscoach Guus Hiddink auf dem Spiel, der bei keinem Sieg seinen Hut genommen hätte. Doch soweit kam es nicht, denn dank eines souveränen 6:0-Erfolgs gegen Lettland, bei dem Bayern-Star Arjen Robben groß auftrumpfte, bleibt Hiddink weiterhin im Amt. In der in der Gruppe B trennten sich Belgien und Wales unentschieden, während es für Spanien (Gruppe C) einen erwarteten Pflichtsieg gegen Weißrussland gab. Auch die deutsche Elf fuhr in der Gruppe D drei Punkte ein, wobei sich der Weltmeister gegen den krassen Außenseiter Gibraltar allerdings nicht gerade mit Ruhm bekleckerte.

Gruppe A: Niederlande mit Pflichtsieg – Tschechien schlägt Island

Mit der Ankündigung seines Rücktritts bei keinem Sieg gegen Lettland, hatte der Trainer der Niederlande Guus Hiddink sein Team gehörig unter Druck gesetzt. Der Rücktrittsgedanke war durchaus nachvollziehbar, startete der WM-Dritte doch mit einem Sieg und zwei Pleiten in die Qualifikation. Doch mit einem klaren 6:0-Sieg meldete sich Oranje im Kampf um ein EM-Ticket zurück und sicherte vorerst Hiddinks Job. Bereits in der sechsten Minute erzielte Robin van Persie die frühe Führung und gab der Elftal Sicherheit. Noch vor der Halbzeit traf Bayerns überragender Arjen Robben (35.) und Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (42.) zur 3:0-Halbzeitführung. Auch nach dem Wechsel ging das muntere Scheibenschießen weiter, wobei Jeffrey Bruma (77.), sowie Robben (82.) und Huntelaar (89.) mit ihrem jeweils zweiten Treffer das Ergebnis auf 6:0 in die Höhe schraubten.

Tschechien konnte dagegen das bis dato führende Island knapp mit 2:1 bezwingen und führt die Gruppe nun mit vier Siegen aus vier Spielen souverän an. Die Niederlande (6 Punkte) ist hinter Island (9) Dritter und hat weiterhin sechs Zähler Rückstand auf Tschechien. Auch die stark kriselnden Türken (4) konnten endlich wieder einen Erfolg feiern und schob sich durch das 3:1 gegen Kasachstan, der erste Sieg in der Qualifikation, auf Rang vier der Tabelle und empfängt im März die Niederlande zum Verfolgerduell. Während Island in Kasachstan gefordert wird, hat Tschechien gegen Lettland den Heimvorteil auf seine Seite. Die Gruppe A ist weiterhin spannend und ausgeglichen.

Gruppe B: Nullnummer im Spitzenspiel – Israel übernimmt Führung

In Brüssel gelang es Favorit Belgien nicht den walisischen Abwehrriegel zu knacken, so dass man sich am Ende 0:0 trennte. Damit haben die Roten Teufel wichtige Qualifikationspunkte verschenkt. Belgien um den Wolfsburger Offensivstar Kevin de Bruyne fand gegen die tief stehenden Waliser kein Mittel, um zum Torerfolg zu kommen, und bleibt damit weiterhin drei Punkte hinter Wales zurück. Neuer Tabellenführer ist nun Israel (9), die mit dem 3:0-Sieg über Bosnien-Herzegowina (2) den dritten Erfolg im dritten Qualifikationsspiel feiern konnten und noch das Spitzenspiel gegen Belgien in der Hinterhand haben. Während Belgien (5) im nächsten EM-Qualifikationsspiel Zypern (6) empfängt, kommt es in Israel zum Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Wales (8). Der Gewinner des Duells würde einen großen Schritt Richtung EM-Teilnahme machen.

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Gruppe C: Slowakei und Spanien auf EM-Kurs

Tabellenführer Slowakei und Verfolger Spanien gaben sich in der Gruppe C keine Blöße und gewannen souverän ihre Spiele. Die Slowakei (12) holte durch zwei Tore in der ersten Halbzeit den vierten Sieg in Folge und drei wichtige Punkte in Mazedonien und konnten dadurch den drei Punkteabstand zu Spanien (9) beibehalten. Auch dem amtierenden Europameister gelangen zwei Treffer in der ersten Halbzeit, die dann aber gegen das harmlose Weißrussland in Durchgang noch einen weiteren Treffer nachlegten. Schon in der 18. Minute jagte Isco aus 18 Metern den Ball in den linken Giebel, der damit den Titelverteidiger auf die Siegerstraße bracht. Nur eine Minute später erhöhte Sergio Busquets auf 2:0 und entschied damit quasi die Partie. Auch in der zweiten Hälfte gab es keine Zweifel am Sieg der Spanier und Perdro erzielte in der 55. Minute der Endstand zum 3:0. Spanien tat nicht mehr als nötig und dürfte beim nächsten Spiel gegen die Ukraine (9), die in Luxemburg ebenfalls 3:0 gewann, mehr gefordert werden. Die Slowakei dürfte gegen den Letzten aus Luxemburg keinerlei Probleme haben.

Gruppe D: Pflichtsiege für DFB-Team und Polen – Schottland bezwingt Irland

Beim 4:0-Sieg gegen den Fußballzwerg Gibraltar bekleckerte sich Weltmeister Deutschland wahrlich nicht mit Ruhm. Mit sehr behäbigem, langsamen und teils ideenlosem Spiel war selbst gegen EM-Neuling Gibraltar nicht viel zu holen. Auch Bundestrainer Joachim Löw war von dem Auftritt seiner Mannschaft keineswegs angetan: „Die Mannschaft hat die Forderungen nicht in dem Maße erfüllt, wie ich mir das gewünscht habe. Wir wollten auftreten wie ein Weltmeister, da sind vier Tore viel zu wenig. Irgendwie standen die meist mit zehn Mann um den eigenen Strafraum. Da muss man auf engstem Raum richtig Tempo machen. Das ist uns nicht gelungen.“ So erzielten für die DFB-Elf zweimal Thomas Müller und Mario Götze vor der Halbzeit die Treffer zum 3:0, bevor ein Eigentor von Gibraltar im zweiten Durchgang den Endstand markierte. Deutschland ist nun Gruppendritter.

Spitzenreiter in der Gruppe D bleibt weiterhin Polen (10), die sich in Georgien lange Zeit zwar schwer taten, am Ende aber dennoch klar mit 4:0 siegten. Durch das 1:0 von Schottland gegen Irland weisen nun beide Teams zusammen mit Deutschland sieben Punkte auf und liegen gleichauf drei Zählen hinter den Polen. Georgien (3) empfängt am nächsten Spieltag Deutschland und in Irland fordern die Boys in Green Polen zum Spitzenspiel.

Deutschland Gibraltar 4:0 – EM-Qualifkation

Eigentlich sollte das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar zu einer Entschädigung für die letzten enttäuschenden Spiele der deutschen Nationalmannschaft werden und helfen, das Team aus ihrer kleinen Krise zu bringen. Doch nach dem schwachen und glanzlosen 4:0-Sieg der DFB-Auswahl über den Fußballzwerg, scheinen die Probleme größer zu sein als vor der Partie, was auch Bundestrainer Joachim Löw in seiner Analyse klar ansprach.

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Noch vor dem Spiel gegen Gibraltar hatte Löw von seiner Mannschaft ein Spiel gefordert, „das eines Weltmeisters würdig ist“. Dementsprechend offensiv hatte er sein Team aufgestellt und ließ es in einem 3-1-4-2 System agieren. Durch die Überzahl im Mittelfeld sollte der Gegner schon frühzeitig unter Druck gesetzt und mit Hilfe der zwei echten Spitzen Thomas Müller und Max Kruse sollten Torchancen am Band erspielt werden. In der Dreierkette spielten Shkodran Mustafi, Jerome Boateng und Erik Durm vor Torwart und Kapitän Manuel Neuer, während Toni Kroos das defensive Zentrum im Mittelfeld allein besetzte. Davor sollte im Mittelfeld Sami Khedira und Mario Götze sowie die beiden Flügelflitzer Lukas Podolski und Karim Bellarabi für Schwung sorgen.

Müller schlägt doppelt zu

Schon in der 4. Minute bot sich dem deutschen Team die Chance, mit 1:0 in Führung zu gehen. Mustafi passte von rechts ins Zentrum zu Khedira, der den Ball direkt mit der Hacke auf den freistehenden Müller weiterleitete, der das Spielgerät aber links am Tor vorbeischoss. Nachdem Gibraltar zum ersten Mal in der EM-Quali die ersten zehn Minuten ohne Gegentreffer überstanden hatte, schlug es in Minute zwölf erstmals im Kasten ein. Bellarabi schickte den hinterlaufenden Mustafi auf dem Flügel, der den Ball in die Mitte flankte, wo der Ball unglücklich für Torwart Robba vom Pfosten ins Zentrum zurückprallte und Müller eiskalt zum 1:0 vollendete. Nach weiteren ungefährlichen Torannäherungen fand Podolski vom linken Flügel aus den in der Mitte den freistehenden Müller, der abermals zum 2:0 traf (29.). In der 38. Minute erhöhte Götze nach einem tollen Doppelpass mit dem unauffälligen Kruse zum 3:0. Fast wäre mit dem Halbzeitpfiff noch der Anschlusstreffer gefallen. Durch einen simplen Einwurf an der Mittellinie wurde die gesamte Hintermannschaft der DFB-Elf ausgeschaltet und Liam Walker zwang Manuel Neuer mit einem fulminanten Schuss aus 35 Metern von Linksaußen zu einer Glanzparade.

Unkreative und uninspirierte zweite Hälfte

Viele der Zuschauer im Nürnberger Frankenstadion waren sich sicher, dass es nach der Pause zu einem regelrechten Angriffswirbel des Weltmeisters kommen würde und dabei noch das ein oder andere Tor herausspringen würde. Doch während die erste Hälfte noch ansatzweise überzeugend war, fiel dem Weltmeister in Abschnitt zwei fast gar nichts mehr ein.

Ideenlos versuchte die deutsche Nationalmannschaft zum Torerfolg zu kommen, spielte aber viel zu behäbig und langsam, so dass der Gegner keinerlei großen Probleme hatte, mit elf Mann im eigenen Strafraum erfolgreich zu verteidigen. So musste in der 67. Minute ein Eigentor nach Flanke von Podolski herhalten, um das Ergebnis auf 4:0 zu erhöhen. Auch danach zeigte das deutsche Team eine ganz schwache Leistung und erspielte sich keinerlei nennenswerten Torchancen mehr.

Hector feiert Debüt – Durm enttäuscht

Immerhin durfte Jonas Hector sein Debüt im DFB-Trikot feiern, als er in der 72. Minute für den abermals enttäuschenden Außenverteidiger Durm ins Spiel kam. Der BVB-Akteur war der schwächste Spieler in einer alles anderen als überzeugenden deutschen Elf. Zwar hatte Durm in der Defensive durchaus einige gute Aktionen, aber der Gegner war auch alles andere als ein Maßstab. Dafür hätte man sich mehr Offensivaktionen von Durm gewünscht, so wie es Mustafi auf der anderen Seite vormachte. Zudem fand er keine Bindung zu seinem Vordermann Podolski.

Löw: „Von einigen hätte mehr kommen müssen“

Besonders von den Spielern aus der zweiten Reihe zeigte sich Löw nach dem Spiel enttäuscht: „Von einigen, die heute ihre Chance bekommen haben, hätte aus meiner Sicht viel mehr kommen müssen, mehr Zug zum Tor, mehr Torabschlüsse.“ Immerhin hatte Müller nach dem Spiel die Treffsicherheit in puncto Ehrlichkeit beibehalten: „So ein Spiel ist für die Zuschauer nur eine zeitlang zu ertragen.“

Bleibt nur zu hoffen, dass im letzten Spiel des Jahres 2014 am kommenden Dienstag in Spanien (Spanien – Deutschland live 20.45 Uhr ARD) gegen den amtierenden Europameister, das Team eine andere Leistung zeigt und das Weltmeisterjahr würdig beendet.

Deutschland – Gibraltar: Reaktion & Stimmen zum Spiel

  • Joachim Löw (Bundestrainer): „Ich bin alles andere als zufrieden. Die Mannschaft hat die Erwartungen nicht in dem Maße erfüllt, wie wir uns das gewünscht haben. Wir wollen spielen wie ein Weltmeister, da sind vier Tore zu wenig.“
  • Manuel Neuer (Torhüter): „Wir wollen immer das Beste geben, aber es ist schwer, wenn da hinten ein Mannschaftsbus drinsteht. Das ist nicht so einfach. Wichtig war, dass wir in der ersten Halbzeit das eine oder andere Tor gemacht haben.“
  • Mario Götze (Torschütze): „Wir hätten uns ein höheres Ergebnis gewünscht, aber so tief wie Gibraltar stand, war das nicht einfach. Wir hätten mehr Tore machen und zwingender spielen müssen, das müssen wir uns ankreiden.“
  • Allen Bula (Nationaltrainer Gibraltar): „Ich bin sehr, sehr stolz, wie sich das kleine Gibraltar, der kleinste UEFA-Staat, gegen den Weltmeister gewehrt hat. Wir haben einigen den Mund gestopft, die behaupten, dass wir nicht verdient haben, hier mitzuspielen. Und jetzt kehren wir wieder zurück in unser normales Leben.“

Deutschland hinter Polen und Irland Dritter

Deutschland hat sich durch den 4:0-Erfolg in der Gruppe D vom 4. auf den 3. Platz, der zur Playoff-Teilnahme berechtigt, verbessert und hat nun 7 Punkte auf dem Konto. Polen, das souverän mit 4:0 in Georgien gewann, hat die Führung behauptet und nunmehr 10 Punkte auf der Habenseite. Dahinter liegt Irland (7 Punkte), die im Insel-Duell in Schottland mit 0:1 verloren, auf Rang zwei, während die Schotten (7) Vierter sind. Georgien (3) und Gibraltar (0) liegen am Ende der Tabelle.

Der 5. und somit nächste Spieltag in der EM-Qualifikation findet am 29. März 2015 statt. Dann gastiert Deutschland in Georgien, während es zwischen Irland und Polen zum Spitzenspiel der Führenden kommt.

EM-Qualifikation 2016: Deutschland – Gibraltar heute live RTL & Aufstellung

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Zum ersten Mal in der Geschichte trifft heute in Nürnberg Weltmeister Deutschland auf den Fußballzwerg Gibraltar. Die Rollen sind klar verteilt und es scheint nur um die Höhe des Sieges vom Weltmeister zu gehen. Auch wenn es ein EM-Qualifikationsspiel ist, wird Bundestrainer Joachim Löw die Gelegenheit nutzen und gibt zwei Weltmeistern einen Startelfplatz geben, die in ihren Vereinen zuletzt kaum Spielzeit bekamen.

An dem zweiten deutschen Sieg in der EM-Qualifikation gibt es vor der Länderspiel-Premiere gegen das nur von der UEFA nicht aber der FIFA anerkannte Gibraltar keinerlei Zweifel. Auch für Bundestrainer Löw zählt im Spiel gegen den EM-Neuling Gibraltar, das alle drei Spiele klar verlor und dabei 17 Gegentreffer schlucken musste, nur eines: „Ich erwarte logischerweise einen Sieg.“ Für den nicht gut in die Qualifikation gestarteten Weltmeister Deutschland kommt die Partie genau zum richtigen Zeitpunkt. Zum einen kann die Mannschaft nach der Pleite in Polen (0:2) und dem Remis gegen Irland (1:1) endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern, zum anderen nutzt der Bundestrainer die Partie um personelle Änderungen vorzunehmen.

Deutschland – Gibraltar: Löw gibt Podolski und Khedira Spielpraxis

Wirkliche Änderungen sind es nicht, wenn Löw heute Abend gegen Gibraltar Lukas Podolski und Sami Khedira von Beginn an auf den Platz schicken wird. Doch da beide in ihren Vereinen derzeit nicht viel Spielzeit bekommen und dies in der Vergangenheit immer ein Kriterium war, um in die Nationalelf berufen zu werden, ist die Startelfgarantie für die beiden Weltmeister doch etwas Neues. Podolski spielt momentan bei seinem Verein, dem FC Arsenal London, keine Rolle und verbringt die meiste Zeit auf der Bank der Gunners. Etwas ungewöhnlich ist es schon, dass die Nationalmannschaft der Ort ist, wo Spieler Spielzeit erhalten und sich für mehr Einsatzzeit im Klub bewerben können, doch der Bundestrainer betont: „Ich bin nach wie vor überzeugt von Lukas, aber er braucht eine hohe Intensität.“

Der Einsatz von Podolski in der Startelf dürfte aber auch den Absagen von Marco Reus, Julian Draxler und Andre Schürrle zu verdanken sein.

Auch Khedira spielte zuletzt bei Real Madrid keinerlei Rolle, was jedoch daran lag, dass der 27-Jährige aufgrund einer Muskelverletzung lange pausieren musste. Sowohl gegen Gibraltar als auch im Testspiel gegen Spanien wird der ehemalige Stuttgarter Spielpraxis erhalten. „Ich glaube, dass er in beiden Spielen auf dem Platz stehen wird“, so Löw zur Personalie Khedira.

Löw setzt auf volle Offensive – Kramer fällt kurzfristig aus

In der Partie gegen Gibraltar setzt der Bundestrainer voll auf die Offensive und baut daher sein System von 4-2-3-1 auf ein 4-1-4-1 um. Den Posten vor der Abwehr wird Khedira besetzen, während die offensiven Außenbahnen im Mittelfeld von Podolski und dem Leverkusener Karim Bellarabi bekleidet werden. Hinzu kommen im Zentrum noch Toni Kroos und Mario Götze und an vorderster Front Thomas Müller. Geballte Offensivkraft die in Anbetracht des schwachen Gegners durchaus angebracht ist. Möglich wäre in der Abwehr auch das Debüt des Kölners Jonas Hector, der als Linksverteidiger zum Einsatz kommen könnte. Einen einfacheren Gegner für ein Länderspieldebüt, und dann auch noch vor eigenem Publikum, dürfte es kaum geben. Ansonsten werden Sebastian Rudy, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes und Erik Durm die Abwehrreihe vor Keeper Manuel Neuer, der sich wohl auf einen ruhigen Abend einstellen darf, bilden.

Auf Christoph Kramer muss Löw hingegen kurzfristig verzichten. Der defensive Mittelfeldspieler plagt sich mit Rückenbeschwerden herum und steht für das erwartete Schützenfest gegen Gibraltar sowie das Testspiel am kommenden Dienstag gegen Spanien (20.45 Uhr live ARD) nicht zur Verfügung.

DFB-Team künftig wieder mit zwei Spitzen?

Die letzten beiden Auftritte des DFB Teams brachten enttäuschende Ergebnisse mit sich. Auch wenn Deutschland gegen Polen sich zahlreiche Chancen erspielte, verlor man aufgrund mangelnder Chancenverwertung und kapitalen Abwehrfehlern mit 0:2. Und auch gegen Irland kassierte man in der Nachspielzeit noch den völlig unnötigen Ausgleich, nachdem das Team in der Schlussphase die taktischen Vorgaben ignorierte und sich im eigenen Stadion in die eigene Hälfte einschnüren ließ. Daher denkt der Bundestrainer auch über grundsätzliche taktische Veränderungen nach. „Der rote Faden bleibt. Aber wir müssen uns in einigen Dingen auch verändern, damit wir uns weiterentwickeln. Der Fußball entwickelt sich ja auch permanent weiter. Wir haben uns in den letzten Tagen und Wochen ernsthafte Gedanken gemacht.“ Nicht unwahrscheinlich ist die Option das System wieder auf zwei Spitzen umzustellen. Ob es aus diesem Grund bald wieder neue Gesichter im Kreise der Nationalmannschaft zu sehen gibt ist nicht ausgeschlossen: „Die Spieler bestimmen selbst mit ihrer Leistung, ob sie bei der Nationalmannschaft dabei sind“, so Löw nüchtern.

Deutschland – Gibraltar Aufstellungen: So wollen sie spielen

  • Deutschland: Neuer – Rudy, J. Boateng, Höwedes, Durm – Khedira, T. Kroos – Bellarabi, M. Götze, Podolski – T. Müller
  • Gibraltar: Robba – Wiseman, R. Chipolina, Santos, J. Chipolina – B. Perez, Walker, R. Casciaro, Guilling – L. Casciaro, K. Casciaro

Deutschland Gibraltar live bei RTL und Livestream

RTL wird das EM-Qualifikationsspiel Deutschland Gibraltar live im deutschen Free TV übertragen. Der Privatsender, der sich auch die Rechte für die Übertragung der Qualispiele der deutschen Nationalelf für die WM 2018 in Russland sicherte, wird ab 20.15 Uhr mit der Vorberichterstattung beginnen. Anstoß der Partie in Nürnberg ist um 20.45 Uhr. Vor der Partie wird Moderator Florian König und RTL-Experte Jens Lehmann mit Vorberichten und letzten Informationen die Zuschauer auf das Spiel einstimmen. Kommentator des Spiels ist dann Marco Hagemann. Nach dem deutschen Spiel zeigt RTL Zusammenfassungen von weiteren EM-Qualifikationsspielen des Abends.

Wer das Spiel unterwegs verfolgen will, findet bei rtl.de, sport.de oder in der RTL NOW App sowie beim Streaming-Dienst Magine TV einen kostenlosen Deutschland Gibraltar Livestream.

EM-Qualifikation: Vorschau 4. Spieltag mit DFB-Team vs. Gibraltar

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Der Kampf um die EM-Tickets geht in die nächste Runde. Besser gesagt in die 4. Runde, denn es steht der 4. Spieltag in der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 auf dem Programm. Dabei kommt es in vielen Gruppen zu Spitzenspielen zwischen Erster und Zweiter. Ausnahmsweise gehört die deutsche Elf diesmal nicht zu den erlesenen Teams und geht gegen den krassen Außenseiter Gibraltar nur als Vierter in den Spieltag. Auch die Niederlande und die Schweiz müssen sich erst mit der Verfolgerrolle vertraut machen.

Gruppe A: Niederlande und Türkei unter Zugzwang

So langsam wird es für die Niederlande in der Gruppe A eng. Nach drei Spieltagen hat der WM-Dritte mit nur drei Punkten bereits sechs Zähler Rückstand auf die ungeschlagenen Tschechen und Isländer, die am Sonntag direkt aufeinander treffen. Das Team Oranje steht dagegen vor einem Pflichtsieg gegen Lettland und könnte einige Zähler auf das Spitzenduo gutmachen. Sollte es jedoch für die kriselnde Elftal eine weitere Pleite geben, hat Trainer Guus Hiddink seinen Rücktritt angekündigt.

Noch schlechter ist es um die Türkei bestellt. Das Team von Trainer Fatih Terim ist nach drei Spielen mit einem Punkt Letzter und ist im Heimspiel am Sonntag gegen Kasachstan zum Siegen verdammt. Andernfalls wird der EM-Zug wohl ohne die Türkei losfahren. Im Spitzenspiel der Gruppe A treffen die beiden Führenden Tschechien und Island aufeinander, die die maximale Punkteausbeute von neun auf dem Konto haben.

Gruppe B: Belgien empfängt Wales zum Spitzenspiel

In der Gruppe B treffen auch die Top-Teams direkt aufeinander. Im Spitzenspiel empfängt der Dritte Belgien Tabellenführer Wales, die bereits ein Spiel mehr absolviert haben als die vom Ex-Schalker Marc Wilmots trainierten Roten Teufel. Auf den Wolfsburger Kevin De Bruyne sollte man unbedingt ein Auge werfen, der sich momentan in einer überragenden Form präsentiert. Das Zweitplatzierte Israel empfängt in Haifa Bosnien-Herzegowina, das als WM-Teilnehmer 2014 mit zwei Unentschieden und einer Pleite aus drei Spielen in der EM-Qualifikation bislang enttäuschte. Nur der Gewinner der Partie wird seine Position in der Gruppe auf jeden Fall verbessern und sich weiter nach oben schieben können. Vervollständigt wird der 4. Spieltag in dieser Gruppe durch die Partie zwischen Zypern und Andorra.

Gruppe C: Spanien vor Pflichtsieg gegen Weißrussland

Die Gruppe C wird überraschenderweise nicht von Spanien, sondern der Slowakei angeführt, die den amtierenden Europameister mit 2:1 bezwang. Während die Slowakei in Mazedonien antreten muss und die Tabellenführung verteidigen will, empfängt Spanien das noch sieglose Weißrussland und hofft auf einen Patzer des Tabellenführers. Aber auch die Ukraine befindet sich im Rennen um die EM-Tickets noch in guter Position und muss als Dritter, punktgleich mit Spanien, zum Tabellenletzten nach Luxemburg. Eine Pflichtaufgabe die einfacher kaum sein dürfte.

Gruppe D: Kantersieg für DFB-Team? Polen und Irland wollen nachlegen

Lukas Podolski © Michael Kranewitter(1)

Lukas Podolski wird wohl gegen Gibraltar in der Startelf stehen © Michael Kranewitter(1)

Weltmeister Deutschland grüßt seit langem Mal nicht von der Tabellenspitze seiner EM-Qualifikationsgruppe, sondern muss sich vorerst mit der Verfolgerrolle begnügen. Nach drei Spieltagen liegt das Team von Bundestrainer Joachim Löw nur auf Platz vier und hat auf das Führungsduo Polen und Irland drei Punkte Rückstand. Während die Weltmeister in Nürnberg den Fußballzwerg Gibraltar zu einem Schützenfest begrüßen dürfte, kommt es in Glasgow zum britischen und garantiert stimmungsvollen und hart umkämpften Duell Schottland gegen Irland. Mit einem Dreier würden die Schotten, die noch vor den Deutschen liegen, mit Irland gleichziehen und die Gruppe extrem ausgeglichen gestalten. Die Iren wollen hingegen weitere Punkte sammeln und die Konkurrenz distanzieren. Tabellenführer Polen muss in Georgien, das zwar schon zwei von drei Spielen verloren hat, dabei aber nur drei Tore kassierte, seine Spitzenposition behaupten und geht als klarer Favorit in die Partie in Tiflis.

Gruppe E: England will weiße Weste wahren – Schweiz unter Druck

In der Gruppe E kommt es zum Spiel Erster gegen Zweiter, oder in Namen ausgedrückt Staffelfavorit England gegen Slowenien. Mit einem weiteren Sieg würden die Three Lions nicht nur ihre verlustpunktfreie Serie weiter ausbauen, sondern könnten sich von den anderen Teams etwas absetzen. Auf Slowenien hat das Team von Trainer Roy Hodgson bereits drei Punkte Vorsprung und würde diesen bei einem Sieg in Wembley auf sechs Zähler ausbauen können. Auch auf den Dritten Litauen könnte der Vorsprung ausgebaut werden, da sie bei den schwach gestarteten Schweizern zu Gast sind, die wiederum zum Siegen verdammt sind. Die Eidgenossen liegen auf Rang vier und haben drei Punkte Rückstand auf Gegner Litauen. Xherdan Shaqiri gibt sich voller Hoffnung: „Ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Litauen eine gute Leistung zeigen und wir dementsprechend die Partie gewinnen werden.“

Gruppe F: Kann Nordirland weiter für Furore sorgen?

Noch ist Nordirland in der Gruppe F als Tabellenführer das einzig Team ohne Punktverlust, muss sich aber im Spiel in Bukarest dem Angriff vom Zweiten der Gruppe, Rumänien, erwehren. Mit einem Sieg könnte Rumänien, dass sich seit 14 Jahren für keine EM mehr qualifizieren konnten, Platz eins in der Gruppe von Nordirland übernehmen. Finnland hat die Chance als Gewinner seiner Partie als lachender Dritter aus dem Spieltag herauszugehen, bekommt es in Budapest aber mit den punktgleichen Ungarn zu tun. WM-Teilnehmer Griechenland könnte mit einem Pflichtsieg gegen die Färöer Punkte gutmachen, auch wenn man in den bisherigen Spielen durchgehend enttäuschte. Sollte die Hellenen keinen Dreier einfahren, wird die EURO 2016 in Frankreich wohl ohne Griechenland stattfinden.

Gruppe G: Österreich hat Russland zu Gast – Schweden lauert

Auch in der Gruppe G kommt es beim Spiel Österreich gegen Russland zum Aufeinandertreffen der ersten beiden Mannschaften. Das Österreich als Erster dabei auf den verletzten Sportler des Jahres David Alaba verzichten muss, bedeutet für die Alpenrepublik eine herbe Schwächung. Dennoch muss das russische Team von Trainer Fabio Capello erst einmal in Wien gewinnen, um die Führung in der Gruppe zu übernehmen. Von einer Punkteteilung profitieren würde der Dritte Schweden, die aber selbst mit Montenegro auf keine Laufkundschaft treffen.

Gruppe H: Spitzenduell zwischen Italien und Kroatien

In Mailand stehen sich mit Italien und Kroatien (je 9 Punkte) zwei Teams gegenüber, die alle bisherigen Qualispiele erfolgreich gestalten konnten und den 1. Platz unter sich ausmachen werden. Der Gewinner der Partie wird als alleiniger Tabellenführer das Jahr 2014 beenden und bis mindestens März auf die anderen Teams herabschauen. Sollte es zu einem Unentschieden kommen, könnten die Norweger, mit sechs Punkten auf Platz drei liegend, wieder Anschluss an das Duo bekommen und für Spannung in der Vergabe der EM-Tickets sorgen. Realistisch erscheint dies Vorhaben durchaus zu sein, muss man doch in Aserbaidschan gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten ran.

Gruppe I: Serbien gegen Dänemark ohne Fans – Portugal vor Pflichtsieg

Nach dem Abbruch der Partie Serbien gegen Albanien gilt die Gruppe I als Skandalgruppe. Durch den Punktabzug Serbiens und der Niederlage am grünen Tisch für Albanien ist Dänemark als Tabellenführer hervorgegangen und muss nun zum ersten Geisterspiel in Serbien antreten. Keines des beiden Teams ist froh über die Entscheidung der UEFA, werden aber in Belgrad mit den ungewohnten Verhältnissen zu recht kommen müssen. Noch hat Dänemark drei Punkte auf Serbien Vorsprung, die mit einem Sieg mit den Dänen gleichziehen könnten. Portugal könnte die Gunst der Stunde nutzen und mit einem Heimsieg gegen den letzten Armenien die Führung der Tabelle übernehmen. Aber Vorsicht, schließlich verlor Portugal schon sein Heimspiel gegen Albanien, die an diesem Spieltag spielfrei sind.

Urteil Skandalspiel: Sieg und Punktabzug für Serbien

Nach dem Spielabbruch in der EM-Qualifikation zwischen Gastgeber Serbien und Albanien hat die UEFA hart durchgegriffen und das Skandalspiel mit 3:0 für Serbien gewertet. Allerdings werden den Serben in der laufenden Qualifikation wieder drei Punkte abgezogen und zudem müssen die nächsten beiden Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen.

Mit einem hartem, aber durchaus entsprechenden Urteil hat die UEFA auf den Spielabbruch in der EM-Qualifikation zwischen Serbien und Albanien reagiert. Das Spiel, was am 14. Oktober beim Stand von 0:0 wegen Ausschreitungen abgebrochen werden musste, wird mit 3:0 Toren und drei Punkten für Serbien, und mit 0:3 Toren und null Punkten gegen Albanien gewertet.

Serbien – Albanien Urteil: Drakonische Strafen

Allerdings werden den Serben aufgrund der wiederholten Ausschreitungen im laufenden Wettbewerb wieder drei Punkte abgezogen. Weiterhin muss das vom niederländischen Trainer Dick Advocaat betreute Team seine nächsten beiden Heimspielen in der EM-Qualifikation gegen Dänemark (am 14. November) und Armenien (am 4. September 2015) vor leeren Rängen austragen. Zusätzlich wurden beide Verbände mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro belegt.

EM-Qualifikation: So steht es jetzt in der Gruppe I

Welche Auswirkungen hat das Urteil aus dem Serbien Albanien Spiel nun auf die Konstellation in der Gruppe I? Albanien (3 Spiele, 4 Punkte) liegt hinter den spiel- und punktgleichen Dänen auf dem 2. Platz. Dritter ist Portugal (2 Spiele, 3 Punkte) vor Serbien, die nach 2 Spielen 1 Zähler auf dem Konto haben. Gruppenletzter ist Armenien (2 Spiele, 1 Punkt).

Albanien geht vermutlich in Berufung

Der italienische Trainer Albaniens Gianni De Biazi zeigte sich mit dem Urteil der UEFA nicht einverstanden und reagiert empört: „Die Entscheidung der UEFA-Kommission sorgt nicht für Gerechtigkeit. Die drei Punkte gehören Albanien. Sie haben uns weggenommen, was uns gehört.“

Abgebrochen wurde die Partie aufgrund von Zuschauerausschreitungen der serbischen Fans, die das Spielfeld gestürmt und albanische Spieler attackiert hatten. Auslöser der Feindseligkeiten war der Einsatz einer ins Stadion geflogenen Drohne, an der eine Fahne mit der Abbildung Großalbaniens hing. Nachdem der serbische Bundesliga-Profi Stefan Mitrovic vom SC Freiburg die Flagge samt Drohne hinuntergerissen hatte, wurde er von albanischen Gegenspielern bedrängt. In der Folge kam es auf den Rängen zu Tumulten, Rauchentwicklungen und Bengalos wurden entzündet, sowie der Platzstürmung durch serbische Anhänger. Daraufhin brach der englische Referee Martin Atkinson die Partie beim Stande von 0:0 in der 42. Minute ab.

Nach Angaben der UEFA wurde gegen den serbischen Verband FSS wegen des Einsatzes von Feuerwerks-Raketen durch Fans, Zuschauer-Ausschreitungen und Platzsturm, nicht ausreichenden Ordnungsdienstes sowie des Einsatzes eines Laser-Pointers ermittelt. Gegen den albanischen Verband FShF wurde dagegen ein Verfahren wegen der Weigerung weiterzuspielen und des Zeigens der Flagge als „unerlaubtes Banner“ eingeleitet.

Beide Verbände haben noch die Möglichkeit gegen das Urteil der UEFA Einspruch einzulegen, was Albanien wohl tun wird.

EM-Qualifikation: Zwischenfazit nach 3 Spieltagen – Aufstand der „Kleinen“

Nicht nur Weltmeister Deutschland kommt in der bisherigen EM-Qualifikation nicht ins Rollen. Auch andere der so genannten großen Teams in Europa haben schon Federn lassen müssen. Bei vielen Außenseiter läuft es dagegen umso besser. In sieben der neuen Qualifikationsgruppen wird die Tabelle von einem Außenseiter angeführt. Ist das nur eine Momentaufnahme oder schlagen die „Großen“ erst später zu? Wir geben einen Ausblick über den bisherigen Verlauf der Gruppenphase.

Wer hätte das gedacht? Deutschland nach drei Spielen nur Vierter. Spanien verliert in der Slowakei, die Niederlande gewinnt nur eines seiner drei bisherigen EM-Qualifikationsspiele. In fast allen Qualifikationsgruppen überraschen die „kleinen“ Fußball-Nationen mit ihren Erfolgen und führen ihre Tabellen an. Möglich, dass der ein oder andere „Große“ schon vorher die Segel streichen muss. Doch da bei der EM 2016 in Frankreich erstmals 24 statt der sonst üblichen 16 Teams teilnehmen, wittern viele Underdogs ihre große Chance, die Endrunde zu erreichen. Selbst der beste Gruppendritte ist direkt dabei, während die anderen acht Drittplatzierten in den Play-offs die letzten Teilnehmer ausspielen.

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Gruppe A: Island und Tschechien überraschen – Oranje schwächelt

In der Gruppe A überraschen gleich zwei Teams nach drei Spieltagen. Angeführt wird die Tabelle von Island, die nicht nur alle drei Spiele gewinnen konnten, sondern bislang auch noch ohne Gegentreffer blieben. Und das obwohl man schon gegen die Niederlande spielte. Besonders das 2:0 gegen den WM-Dritten zeigte, dass die Isländer sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf eine direkte Qualifikation machen können. Großen Anteil hat der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson, der mittlerweile bei Swansea City unter Vertrag steht. Zweiter mit ebenfalls drei Siegen ist Tschechien, dass mit seinen Altstars Petr Cech und Tomas Rosicky bislang für Furore sorgt und sowohl die Türkei als auch die Niederlande mit jeweils 2:1 bezwang. Dass die Niederlande nur drei Punkte aufweist, ist ebenso schwach wie das Abschneiden der Türkei, die mit einem mickrigen Zählen auf dem letzten Platz rangieren. Während wir mit einem Comeback vom Team Oranje rechnen, scheint für die Türken der EM-Zug schon vorzeitig abgefahren zu sein.

Gruppe B: Wales vor Israel – Bosnien strauchelt

In der Gruppe B ist das Tabellenbild noch etwas verzerrt, da die Partie Israel gegen Belgien auf den 31. März verschoben wurde. Dennoch überrascht es, dass der WM-Teilnehmer Bosnien Herzegowina daheim gegen Zypern unterlag und auch gegen die starken Belgier zu Hause sich ein Unentschieden abtrotzen ließ. Wales, mit Real-Supersstar Gareth Bale in ihren Reihen, führt derzeit die Tabelle mit drei Siegen an, dürfte aber schon mit der nächsten Partie in Belgien schwer haben, die Tabellenführung zu verteidigen.

Gruppe C: Slowakei vor Spanien

Wohl kaum einer hätte damit gerechnet, dass nach drei Spieltagen die Slowakei, dank eines 2:1 Sieges gegen Spanien, auf Platz eins liegen würde. Grund ist neben dem Sieg gegen den amtierenden Europameister auch der 1:0-Erfolg gegen die Ukraine sowie das 3:1 gegen Weißrussland. Sollte die Slowakei auch gegen Luxemburg und Mazedonien die erwarteten Siege einfahren, hätte man Platz eins nach der Hinrunde der EM-Qualifikation in der Tasche und wäre mit einem Bein sicher bei der EM in Frankreich dabei. Grund für den slowakischen Aufschwung ist die Ordnung des Teams, wo der extrovertierte Neapel-Star Marek Hamsik im Angriff wirbelt und die Abwehr von Liverpools Martin Skrtel sortiert wird. Zudem tummeln sich mit Herthas Peter Pekarik, Freiburgs Karim Guede, Kölns Dusan Svento, Bochums Stanislav Sestak und Adam Nemec von Union Berlin noch einige Spieler in der Nationalmannschaft, die in Deutschland ihr Geld verdienen.

Gruppe D: Deutschland nur Vierter – Polen & Irland vorneweg

Schweinsteiger

Jeder Experte hätte darauf gesetzt, dass der Weltmeister aus Deutschland die Gruppe D anführen wird. Doch nach der Pleite gegen Polen (0:2) und dem Last-Minute-Unentschieden gegen Irland (1:1) belegen die Mannen von Trainer Joachim Löw gerade einmal Rang vier. Polen führt die Gruppe an, musste aber auch schon die ersten Heimpunkte gegen Schottland lassen. Alles geht dennoch davon aus dass Deutschland vor Polen und Irland die Gruppe abschließen wird. Denn die letzten beiden Gruppengegner heißen Gibraltar und Georgien. Hier sollte die DFB-Elf nicht nur die Maximalausbeute von sechs Punkten holen, sondern auch noch mittels zwei klaren Siegen etwas an der Tordifferenz arbeiten. Dennoch geht es in der Gruppe E etwas überraschend eng zur Sache, was neben Polen auch den starken Iren und Schotten zu verdanken ist.

Gruppe E: England souverän, aber Schweiz lässt Federn

Eine der zwei Gruppen in der alles nach Plan zu laufen scheint. England führt nach drei Siegen souverän die Gruppen an und scheint keinerlei Probleme mit der Qualifikation zur EM zu haben. Dass die Schweizer, immerhin Achtelfinalist in Brasilien, schon zwei Niederlagen einstecken mussten, überrascht dagegen umsomehr. Slowenien hat da schon etwas bessere Karten, verlor aber seinerseits in Estland. Daher sollte für die Nati noch alles drin sein.

Gruppe F: Furioses Nordirland mit Traumstart

Ganze 35 Millionen Euro ist der gesamte Kader der Nordiren wert. Allerdings fällt ein Drittel der Summe auf Jonny Evans von Manchester United zurück. Dennoch siegen die Jungs von der Insel munter und gewannen in Ungarn mit 2:1, erwartungsgemäß gegen die Färöer-Inseln mit 2:0 und überraschten dann in Griechenland erneut mit einem 2:0 Sieg. Drei Spiele, drei Siege – Nordirland hat auf jeden Fall positive Schlagzeilen geschrieben und ist in der Gruppe ohne „große“ Fußball-Nation auf bestem Weg, sich direkt für die EURO 2016 zu qualifizieren. Dennoch sollten die Insel-Kicker aber nicht zu euphorisch sein, zumal mit Finnland und Rumänien zum Ende der Hinrunde noch zwei harte und unangenehme Brocken warten. Doch utopisch erscheint eine Qualifikation nicht, denn in der Gruppe F gibt es keinen großen Favoriten.

Gruppe G: Österreich als Erster auf gutem Weg

Nach den Auftaktspielen gegen Schweden (1:1), Moldawien (2:1) und dem 1:0 gegen Montenegro führt Österreich seit Langem mal wieder eine Qualifikationsgruppe an. Grund dürfte die starke Bundesligafraktion um Bayern-Star David Alaba sein. Zum Abschluss der Hinrunde warten noch Liechtenstein und Russland. Dennoch erscheint mindestens Platz zwei nach der Hinrunde für die Alpenrepublik mehr als realistisch. Russland und Schweden nahmen sich schon gegenseitig die Punkte weg, wobei die Russen daheim gegen Moldawien auch noch Punkte liegen ließen. Hier steht uns noch ein sehr spannender Dreikampf ins Haus, wobei auch das Team aus Montenegro nie ganz abschreiben darf.

Gruppe H: Kroatien und Italien klar vorn

Die Gruppe H ist schnell zusammengefasst, denn sowohl Kroatien als auch Italien erledigten sich bislang schadlos ihrer Gegner und führen die Gruppe an. Richtungsweisend wird sicherlich der Ausgang des kommenden Spieltags, wenn die Squadra Azzurra daheim Kroatien empfängt. Norwegen ist in Lauerstallung und verlor bereits gegen Italien. Dennoch sollte für die Wikinger mindestens der 3. Platz am Ende herausspringen, so dass man immer noch über den Umweg EM 2016 Playoffs das Ticket nach Frankreich lösen kann.

Gruppe I: Serbien und Portugal mühen sich ab

Trotz des Abbruchs im Skandalspiel gegen Serbien darf sich Albanien noch Tabellenführer nennen. Grund ist unter anderem der 1:0-Sieg in Portugal. Und auch gegen Dänemark waren sie bis neun Minuten vor Ende in Führung, ehe sie noch den späten 1:1 Ausgleichstreffer hinnehmen mussten. Wie es weitergeht hängt auch vom Urteil der UEFA ab. Serbien enttäuschte gleich zum Auftakt gegen Armenien, und auch Portugal quält sich bislang mächtig.

Deutschland Irland 1:1 – Pressestimmen international & national

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Mit dem unglücklichen 1:1 gegen Irland in der EM-Qualifikation legt Deutschland den schlechtesten Quali-Start aller Zeiten hin. Nach drei Spieltagen nur einen Sieg und ein Remis auf dem Konto gab es noch nie. Und das ausgerechnet als frischgebackener Weltmeister. Entsprechend kritisch geht die nationale und internationale Presse mit der DFB-Elf um. Wir präsentieren euch eine Übersicht der Deutschland Irland Pressestimmen 2014!

Während Irland sich freut, „Weltmeister Deutschland betäubt“ zu haben, gibt es aus Frankreich („Weit entfernt von ihrem brasilianischen Niveau“) und England („Deutschlands Krone rutscht runter“) ausreichend Hohn und Spott. In Spanien hat man hingegen fast ein bisschen Mitleid mit der DFB-Elf: „Deutschland leidet ohne Schweinsteiger, Özil und Khedira“ oder „Erneuter Stich ins deutsche Weltmeister-Herz“ ist dort zu lesen.

Deutschland Irland 1:1 – internationale Pressestimmen

Irland

  • Irish Independent: „John O‘ Shea, der Held. Irland betäubt den Weltmeister Deutschland.“
  • Irish Times: „Ein atemberaubender, dramatischer und intensiver 1:1-Sieg für Irland.“

England

  • Telegraph: „Deutschlands Krone rutscht runter nach dem WM-Sieg. Irland hat ihr noch einen weiteren Schubser gegeben mit einem großartigen Unentschieden.“
  • Daily Mirror: „Veteran O’Shea entführt einen Punkt in seinem 100. Länderspiel.“
  • Daily Mail: „John O’Shea trifft in einer dramatischen Nachspielzeit in seinem 100. Länderspiel und schockt den Weltmeister.“

Spanien

  • AS: „Kroos reicht nicht, um starke Iren zu schlagen. Die Deutsche wollten sich für die Niederlage gegen Polen revanchieren, doch O’Shea sorgte für eine schwarze Woche für Deutschland. Deutschland braucht einen beruhigenden Sieg. Es soll die Zweifel ausräumen, die der Weltmeister erzeugt hat. Aber Löws Spieler trafen auf ein eisernes Irland, das verhinderte, dass es so kommt. Die Deutschen leiden ohne drei wesentliche Spieler wie Schweinsteiger, Özil und Khedira. Ohne Zweifel waren die Ungenauigkeiten von Götze, Bellarabi und Draxler konstant. Entweder spielten sie den Pass im falschen Moment oder verloren den Ball in der dichten irischen Defensive.”
  • Marca: „Erneuter Stich ins deutsche Weltmeister-Herz: Ein Toni Kroos reicht nicht, um Deutschland zum Sieg zu führen.“

Frankreich

  • L’Equipe: „Hangover für Deutschland: Der Weltmeister kommt nicht voran. Wie schon in Warschau zeigten Löws Spieler eine erstaunliche Hilflosigkeit. Weit von ihrem brasilianischen Niveau entfernt, wo sie bissig und inspiriert waren.“

Italien

  • Tuttosport: „Deutschland hat sich verlaufen. Es gewinnt und überzeugt nicht mehr. Dieses Unentschieden wird für eine Menge Polemik in Deutschland sorgen, weil die Probleme beim Generations- und Taktikwechsel deutlich werden, die Deutschland gerade hat. Der Weg zur EM 2016 ist noch nicht dramatisch, aber sicherlich auch nicht beruhigend.“
  • Gazzetta dello Sport: „Deutschland steht nach dem K.o. in Polen nicht wieder auf. Das ist für Löw eine Alarmglocke, die er nicht unterschätzen soll.“
  • La Gazzetta dello Sport: „Die Krise der Deutschen geht weiter: Das Tor von Kroos reicht nicht zum Sieg gegen Irland.“

Portugal

  • A Bola: „Deutschland rutscht erneut aus. Die Weltmeister können ihre Führung gegen Irland nicht verwalten.“

Schweiz

  • Neue Zürcher Zeitung: „Weiterer Rückschlag für den Weltmeister: Bis zur 94. Minute führt der Weltmeister gegen Irland 1:0, muss aber in der Nachspielzeit den Ausgleich durch John O’Shea hinnehmen“

Deutschland Irland 1:1 – nationale Pressestimmen

Neben den internationalen Pressestimmen zum EM-Qualifikationsspiel Deutschland Irland haben wir uns natürlich auch im nationalen Blätterwald umgeschaut. Doch lest am besten selbst, was die Kollegen über den Auftritt der deutschen Elf gegen die Boys in Green zu schreiben haben.

  • Welt: „Der Weltmeister darf sich nicht selbst belügen. Das 1:1 gegen Irland mag keine absolute Pleite sein, doch ohne Stammkräfte wird die Qualifikation schwierig. Einige Spieler investierten beunruhigend wenig. Nur Jerome Boateng hat eine richtige Idee.“
  • Spiegel online: „Ein Königreich für eine Idee. Selten hat ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft so wenig Spaß gemacht – auch ihr selbst nicht. Gegen destruktive Iren fehlen Ideen, auch flehende Blicke von Lukas Podolski bringen nichts. Die Laune verdirbt ein spätes Gegentor.“
  • Sky.de: „Der Glanz des Weltmeisters verblasst. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in der Qualifikation zur EM 2016 in Frankreich erneut nicht überzeugt und den nächsten Rückschlag kassiert.“
  • Sport Bild: „Nichts mit Wiedergutmachung, der Weltmeister steckt in der Klemme. Drei Monate nach dem großen Triumph von Rio hat die junge Ersatz-Nationalmannschaft von Joachim Löw auch gegen Irland nicht gewonnen. Mit dem 1:1 (0:0) vor 51.204 enttäuschten Fans auf Schalke kassierte das DFB-Team auf dem Weg zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich einen weiteren ungewollten Rückschlag.“
  • Bild.de: „Jogi, ihr macht uns Ir(r)e. Sie haben jetzt vier Sterne auf der Brust – aber sie spielen keinen Vier-Sterne-Fußball mehr!“
  • Süddeutsche Zeitung: „Es herrschen schwierige Zeiten im Fußballweltmeisterland. Und so ist zunächst auch nur sicher und beruhigend, dass es für die nächste Zusammenkunft der wankelmütigen deutschen Nationalfußballer eine Zufriedenheitsgarantie gibt. Das ist ja nicht selbstverständlich angesichts ihres holprigen Wiedereintritts in die Erdatmosphäre nach dem galaktischen Höhenflug bei der Weltmeisterschaft. Am 10. November bekommen die WM-Helden im Berliner Schloss Bellevue vom Bundespräsidenten Joachim Gauck das Silberne Lorbeerblatt überreicht, und es ist nun halbwegs beruhigend zu wissen, dass sie dem Charaktertest bei der finalen sportlichen Überprüfung am Dienstagabend in Gelsenkirchen wenigstens formal Genüge tun konnten.“
  • FAZ: „Eine dünne Personaldecke, einfallslose lange Bälle und Schlampereien in letzter Minute: So gelingen der deutschen Elf derzeit nicht einmal glanzlose Siege. […] Emotional trennten beide Mannschaften nach dem Schlusspfiff Welten. Obwohl es unentschieden stand, fühlte sich die eine Partei als Sieger und die andere als Verlierer.“
  • Zeit: „Wiedergutmachung gescheitert: Nach dem 0:2 gegen Polen reicht es für die deutsche Nationalmannschaft auch gegen Irland nicht zu einem Sieg. […] Dem deutschen Offensivspiel fehlte danach lange Zeit das Tempo, die Klarheit und Inspiration. Vor allem über die linke Seite mit dem Schalker Julian Draxler gab es kaum mutige Vorstöße. Bellarabi versuchte es, zog jedoch auch zu viel in die Mitte, wo die Iren kompakt standen.“

Deutschland gegen Irland 1:1 – O’Shea schockt DFB-Elf in letzter Sekunde

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Deutschland musste sich am 3. Spieltag der EM-Qualifikation in der Veltins Arena auf Schalke mit einem mageren 1:1 gegen Irland zufrieden geben. Die Führung durch Toni Kroos egalisierte John O’Shea in der Nachspielzeit. Somit legt der Weltmeister den schlechtesten Start einer deutschen Nationalmannschaft in der Geschichte der EM-Qualifikation hin. Denn nach drei Spieltagen stehen lediglich vier Punkte zu Buche.

Eigentlich wollte die deutsche Elf gegen Irland den nächsten Dreier einfahren und wie Teammanager Olivier Bierhoff vor dem Spiel noch sagte, wenn es sein muss auch in „dreckiger“ Manier. Eigentlich wäre es auch so gekommen, doch in der 94. Minute erzielt der irische Kapitän John O`Shea den späten Ausgleichstreffer und lässt die DFB-Spieler bedröppelt dreinschauen.

Löw überrascht mit Ginter in Aufstellung

Im Gegensatz zum Spiel gegen Polen musste Bundestrainer Joachim Löw auf Christoph Kramer und Andre Schürrle krankheitsbedingt verzichten und brachte dafür Matthias Ginter und den Schalker Julian Draxler. Mit Draxler hatte man durchaus gerechnet, doch warum der Bundestrainer den Dortmunder Ginter aufs Feld schickte, der gerade einmal drei Spiele in der laufenden Saison für den BVB absolvierte, und den Hoffenheimer Sebastian Rudy auf der Bank ließ, wunderte dann doch viele Experten.

DFB-Team ideenlos nach starkem Auftakt

Von Beginn an wurden die extrem defensiv agierenden Iren an den eigenen Strafraum gedrängt und allen war schnell klar, dass dies ein Geduldsspiel werden würden. Der Stuttgarter Antonio Rüdiger war der erste der einen ersten Warnschuss abgab, doch sei Schuss verfehlte das Ziel. Nur kurze Zeit später hatte das deutsche Publikum den Torjubel schon auf den Lippen, doch der Schuss des abermals schwachen Erik Durm krachte in der fünften Minute an die Querlatte. Nach dem durchaus engagierten Beginn war es mit dem zielstrebigen Spiel der DFB-Elf aber auch schon wieder vorbei. Zwar verzeichnete Deutschland viel Ballbesitz und bot ordentliche Ballstafetten, doch das entscheidende Zuspiel zum Tor wollte einfach nicht gelingen. Es mangelte an Ideen und Spielwitz. So verdienten sich die Männer von der grünen Insel zur Halbzeit ein 0:0.

Deutschland mit kurzem Powerplay nach Wechsel

Bundestrainer Löw reagierte bereits zur Halbzeit und nahm den völlig überforderten Ginter vom Feld und brachte mit Lukas Podolski einen weiteren Offensivmann. Daher rückte Draxler in die Zentrale, während Podolski in der Folge des Spiels über den linken Flügel kam. Die Umstellung zeigte erste Erfolge und Podolski prüfte mit einem Distanzschuss kurz nach der Halbzeit den irischen Keeper David Forde (49.). Auch in den nächsten deutschen Angriffsbemühungen durch Karim Bellarabi (53.), Toni Kroos (55.) und Thomas Müller (56.) musste der Schlussmann vom englischen Zweitligisten FC Millwall eingreifen. Doch trotz des Powerplays gelang es dem deutschen Team nicht ein Tor zu erzielen .

Doch kaum hatte das deutsche Spiel Fahrt aufgenommen, da verstummten die durchdachten Angriffe wieder. Sowohl Durm als auch Rüdiger schalteten sich fast gar nicht mehr in das Offensivspiel der DFB-Auswahl ein, so dass der Weg anstatt über außen meist durch die dicht gestaffelte Mitte ging. Hier biss man sich aber der gut sortierten irische Verteidigung die Zähne aus und konnte sich keine nennenswerten Chancen erspielen.

Kroos erzielt Führung aus der Distanz

Um selbst für etwas mehr Entlastung zu sorgen, nahm der irische Coach Martin O`Neill Altstar Robbie Keane vom Feld und brachte dafür in der 63. Minute Darron Gibson. Aber auch das ließ die Iren nicht mutiger werden.

Das berüchtigte irische Glück hatten die Männer von der grünen Insel dann in der 69. Spielminute, als der Münchner Mario Götze klar von O’Shea im Strafraum umgerissen wurde, doch der fällige Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Damir Skomina aus Slowenien ausblieb. Nur zwei Minuten später war die Szene aber vorerst vergessen, als sich der neu Madrilene Toni Kross den Ball am gegnerischen Strafraum schnappte und mit einem strammen Schuss aus rund 26 Metern und unter Mithilfe des linken Innenpfostens die verdiente 1:0-Führung für Deutschland bescherte.

O’Shea markiert den Schlusspunkt

Doch wer dachte, dass dies dem deutschen Team Auftrieb geben sollte, sah sich getäuscht. Besonders in den letzten Minuten des Spiels wurden ungewöhnlich viele Bälle lang und planlos nach vorne geschlagen, was den Iren immer wieder Ballbesitz einbrachte. In der 85. Minute war es dann Durm, der mit einem starken Tackling den Schuss des Iren James noch blocken konnte, doch als alle schon mit dem Abpfiff rechneten, schlugen die Iren eiskalt zu. Nach einem Einwurf auf Strafraumhöhe ging Durm nicht aggressiv zur Sache, Götze konnte die weite Flanke nicht verhindern, die gesamte deutsche Hintermannschaft rechnete nicht mehr damit dass Jeff Hendrick den Ball in die Mitte ablegen konnte, und Verteidiger O’Shea war den berühmten Tick schneller als Mats Hummels am Ball und erzielte im Fallen den aus deutscher Sicht bitteren und aus irischer Sicher glücklichen Ausgleich. Danach wurde die Partie gar nicht mehr angepfiffen.

Deutschland nur Vierter in Gruppe D

Durch das 1:1 rangiert das deutsche Team in der EM-Qualifikationsgruppe D mit vier Punkten nur auf dem 4. Platz. Angeführt wird das Tableau von Polen mit sieben Punkten, die ihrerseits nicht über ein 2:2 gegen Schottland kam. Irland ist Zweiter (7 Punkte) und Schottland liegt punktgleich mit der deutschen Elf auf dem 3. Rang.

Im nächsten Spiel muss Deutschland am 14. November um 20.45 Uhr in Nürnberg zur Pflichtnummer gegen Gibraltar ran. Hier sollte es dann mit dem zweiten Sieg in der EM-Qualifikation endlich klappen.